Kuhjunge | Mit Kuh Berta & Co.
29. Oktober 2014

Der Kuhjunge und das Qualitätsmanagement

Gepostet am 29. Oktober 2014  •  3 Minuten  • 616 Wörter

Qualitätsmanagement? Was ist das den für ein langweiliges Thema? Sind das nicht diese blöden Heinis, die uns vorschreiben wollen, wie wir unsere Arbeit zu erledigen haben?

Das ist so in etwa, was der normale Mensch gerne über QM denkt. Zugegeben, es ist ein trockenes Thema. Aber ich finde man sollte dem QM trotzdem eine Chance geben. Ich möchte hier einmal teilen, wie ich mich für das Thema begeistert habe. Denn das Thema hat es in sich und wenn man QM eine Chance gibt, kann es einen ganz schnell fesseln. Aber vielleicht sollte ich am Anfang anfangen.

Auf einer Infoveranstaltung kam ich das erste Mal in Berührung mit dem Thema QM und einer Zusatzqualifikation, die ich an meiner FH erwerben konnte. Extraqualifikation fast für lau – wer sagt dazu schon nein? Am besten sofort anfangen!

Im ersten Semester meines Studiums kämpfte ich mich also in die Grundlagen-Vorlesung zum Thema QM. Eigentlich ist diese für höhere Semester gedacht gewesen. Was mich aber nicht daran gehindert hat, die Vorlesung trotzdem zu besuchen. Ohne große Erwartungen, ohne überhaupt zu wissen, was QM überhaupt bedeutet. Irgendwas mit Qualität wahrscheinlich. Ich fiel in dieser Vorlesung direkt auf, weil ich mir ein paar Details von der Professorin erfragen musste, weil ich irgendwie ja die Vorlesung auf eigene Faust besucht habe.

Im weiteren Semesterverlauf kam ich aber ganz gut mit dem Thema zurecht. Zugegeben, es ist auch für mich hin und wieder irgendwie trocken. Trotzdem steckt dieses Thema irgendwie überall mit drin und das faszinierte mich irgendwie. In den ersten Vorlesungen brachte die Professorin das Beispiel, dass selbst ein (Kraft-)Sportler nach stetiger Verbesserung strebe – ich hatte mich eine Woche zuvor im Fitnessstudio angemeldet –, sodass einem das Qualitätsmanagement dabei unterstützen kann, sich seiner Ziele bewusst zu werden und diese dann auch zu erreichen. Vor allen aber auch nicht nachzulassen und sich selbst und seine Organisation stetig zu verbessern. Ich habe schon immer Spaß daran gehabt, mich selbst zu verbessern. Danach strebt glaube ich jeder irgendwo ein bisschen. Hier habe ich Funktionsweisen erklärt und Werkzeuge in die Hand gedrückt bekommen, die mir helfen, das Ganze umzusetzen. Die das „sich selbst verbessern“ verbessern. Des Öfteren habe ich die Beispiele in meinem alten Ausbildungsbetrieb und dem Hof meiner Eltern wiedererkannt.

Da die Vorlesung sehr spät stattfand, lief ich im Dunkeln in derer kalten Winterluft nach Hause. Mit dem ganzen Input, den ich in der Vorlesung bekommen hatte, lies ich meine Gedanken fliegen. Überlegte, wie ich für mich QM umsetzen könnte, was für Möglichkeiten ich mit dem Thema habe. Zu diesen Zeitpunkten hatte meine Motivation für das QM seine absoluten Höhepunkte.

Das ist vermutlich auch einer der wichtigsten Punkte. Man muss QM leben, sich damit auseinandersetzten. Das ist ein bisschen wie mit allem. Wenn du es für jemand anderen machst, dann kommt da nichts Gutes dabei heraus. Aber wenn du es für dich tust, weil du damit etwas erreichen willst, dann kannst du auch etwas damit erreichen.

Ich schnitt in dieser Vorlesung als Prüfungsbester ab und kam so zu meinem Job als QM-Tutor. Trotzdem fühle ich mich in dieser mächtigen QM-Stadt mehr wie ein kleiner Besucher, der mit weiten Augen die großen und prächtigen Gebäude bestaunt und sich selbst zuflüstert, dass er so etwas vermutlich nie schaffen kann. Aber so habe ich auch einmal dem Studentenleben entgegengeblickt und nun stehe ich hier und studiere.

Qualitätsmanagement sollte man nicht als Last oder Aufgabe sehen, sondern viel mehr als Chance, etwas besser zu machen. Ein Mittel, das einen dazu motiviert, sich selbst neu zu erfinden und seine Ziele schneller und besser zu erreichen.

Dieses Thema wird mich auf jeden Fall noch eine ganze Weile gut beschäftigen.

PS: Die Gedanken zu diesem Text sind auch auf einen meiner „Abendspaziergänge“ entstanden.

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