Kuhjunge | Mit Kuh Berta & Co.
05. April 2023

Kroatien 2022

Gepostet am 05. April 2023  •  22 Minuten  • 4626 Wörter

Nach langer Zeit und mit viel Verspätung ist hier der Reisebericht unseres letzten Urlaubs:

Donnerstag: Reisestart

Am Donnerstagnachmittag (13.10.2022) starteten wir unsere Reise nach Kroatien. Unsere Startbedingungen waren erschwert, da ich seit dem Wochenende erkältet war. Inzwischen ging es mir wieder relativ gut, aber anscheinend hatte ich Constanze angesteckt, die jetzt anfing zu schniefen. Wir gaben Frido bei Constanzes Mutter in Pflege und machten uns auf den Weg zu unserem ersten Zwischenziel bei Nürnberg. Wir kamen aufgrund von Müdigkeit aber nur bis nach Gensungen in Hessen. Wir hielten um 2 Uhr nachts auf einem Parkplatz vor der Burg Heiligenberg und schliefen dort. Die Erkältung schlug bei Constanze in der Nacht richtig zu. Sie schlief kaum und auch ich bekam nur vier Stunden Schlaf.

Freitag: Krank zur Baustellenkontrolle

Morgens um 7 Uhr weckte mich Constanze. Wir erkundeten vor der Abfahrt kurz die Burg. Dort gab es neben einer Aussicht auf eine leicht nebelige Umgebung die „Glocke der Heimat“. Anschließend ging es weiter Richtung Nürnberg, da Constanze dort in der Umgebung eine Baustelle besichtigen musste. Da die Baustelle auf dem Weg lag und die Fahrt und Besichtigung als Arbeitszeit galten, hatte sie das als Teil der Reise eingeplant. Die Erkältung setzte Constanze weiter zu, aber wir schafften es die Baustelle gegen 3 Uhr zu besichtigen. Danach suchten wir uns noch einen nicht allzu weit entfernten Parkplatz, damit Constanze sich mal kurz hinlegen konnte. Wir hielten auf dem Parkplatz bei der Burgruine Wolfstein in Neumarkt (Oberpfalz). Constanze legte sich dort ins Bett unseres Campers und schlief sofort ein. Am Abend wachte sie kurz auf und ihr tat alles weh. Wir aßen etwas und liefen im Dunkeln ein paar Schritte, damit ihr Kreislauf wieder etwas in Schwung kam. Die Kreisstadt war vom Hügel aus mit ihren ganzen Lichtern schon ein netter Anblick.

Samstag: Tschüss Deutschland & Hallo Österreich

Wir schliefen bis spät in den Morgen, damit Constanze genug Zeit zum Erholen hatte. Als wir aufwachten, waren alle Scheiben tropfnass beschlagen und auch draußen hing ein dicker Nebelteppich um die Umgebung. Es nieselte und das Auto stand gefühlt in einer riesigen braunen Pfütze. Constanze verließ nicht mal das Auto, weshalb ich im Regen um das Auto herumtanzte, um Dinge von vorne nach hinten zu tragen. Wir starteten erst um 10 Uhr. Constanze wäre morgens am liebsten zurückgefahren, weil sie sich noch so erkältet gefühlt hat. Wir sind aber trotzdem weiter Richtung Österreich gefahren. Die Fahrt war unspektakulär und wir kamen besser durch als erwartet. Wir kauften uns noch eine Vignette für Österreich und da unser Tank nach 1000 km ziemlich leer war, tanken wir kurz vor der Grenze nochmal.

In Kitzbühel hielten wir kurz auf einem Parkplatz, weil wir eine kurze Pause brauchten und Hunger hatten. Dabei fand Constanze zufällig heraus, dass unser Klo die Kapazitätsgrenze erreicht hatte und leerte es noch gerade rechtzeitig. Nebenbei beobachtete Constanze, wie Kinder von ihren Eltern mit dem Porsche zum Tennis gefahren wurden. Auf der Suche nach etwas zu Essen strichen wir durch die Innenstadt. Auch dort gab es viele sehr teure, schicke Läden die z.B. edle Holzmöbel verkauften. Wir mussten eine Weile nach einer Essensgelegenheit suchen, da alle veganen Essgelegenheiten geschlossen hatten. Beide Bäcker im Ort hatten Betriebsferien, aber wir fanden zufällig einen kleinen Pizzaladen der Eiweißprodukte und vegane Pizza zum Mitnehmen anbot.

Nach der Stärkung ging es weiter. Unser Renault Trafic kam bergauf nicht immer so in die Gänge und wir fuhren im zweiten Gang mit 30kmh. Bergab war die Beschleunigung anschließend kein Problem und wir waren froh, dass auch die Bremsen bei der Inspektion vor dem Urlaub geprüft wurden. Überholt wurden wir trotzdem nicht oft, auch nicht in Bereichen, die dafür vorgesehen waren. Ansonsten waren wir aber sehr zufrieden mit unserem Camper. Als wir in Österreich um 20 nach 6 einen Campingplatz ansteuerten, mussten wir feststellen, dass dieser bereits geschlossen war. Es wurde inzwischen dunkel, was die Fahrt zwischen den Bergen doch erschwerte. Nach einigen Irrungen und Wirrungen fanden wir aber schließlich den Amlacher Hof, einen Campingplatz inkl. Hotel, der ziemlich leer war und sauschnelles Internet bot. Er lag in einem Tal zwischen den Alpen was eine schöne Kulisse zum Aufwachen bot.

Sonntag: Österreich, Italien, Ankunft Kroatien

Wir starteten früh in den Tag. Constanze schaute am Morgen ihre Serie und ich ging duschen. Das Wasser unter der Dusche wurde bei mir nicht warm. Als Constanze nach mir ging, war ihre Dusche gegen Mitte der Duschzeit warm geworden. Wir starteten und hielten beim Bäcker am Bahnhof in Lienz um uns Brötchen zu kaufen. Für Constanze gab es ein Olivenbrötchen. Wir fuhren über einige enge Serpentinen nach Italien weiter. Dort ging es auf der Autobahn Richtung Triest. In Triest hatte unser Navi auf einmal technische Probleme und wurde von einigen gesperrten Straßen aus dem Konzept gebracht. Danach stellten wir fest, dass uns die Fahrt durch Slowenien bei der Planung durch die Lappen gegangen war. Wir kauften uns also an der Grenze noch eine Vignette für Slowenien, nur um 5 Minuten auf der Autobahn zu fahren und festzustellen, dass wir sie jetzt doch nicht mehr brauchten. Danach wollten wir in Kroatien nach Groznjan, aber kamen in Buje aufgrund einer gesperrten Straße nicht mehr weiter. Also fuhren wir weiter Richtung Rovinj. Wir fuhren über die Autobahn. Dort war eine Spur gesperrt und es ging mit 30 bis 60 Km/h voran. Als wir dem Navi folgen wollten und von der Autobahn abfuhren, standen wir wieder vor einer gesperrten Straße. Wir fuhren also zurück auf die Autobahn. Schlussendlich kamen wir aber doch in Rovinj an und fanden einen schönen Platz auf einem Campingplatz am Meer. Von dort aus wanderten wir Richtung Altstadt. Diese hatte richtig schöne verwinkelte Gassen und einen sehr mediterranen Stil. Aus der Kirche erklang schöner Chorgesang. Auch das Meer war ruhig und der Sonnenuntergang war sehr romantisch. Leider war das Wetter in allen Ländern, die wir durchfuhren, eher diesig und nicht so gut für schöne Fotos.

Montag: Power Sightseeing

Den Montag begannen wir mit einem Spaziergang am Strand. Wir wanderten an einem Jachthafen vorbei und um eine bewaldete Halbinsel herum, die Teil eines Kur-Krankenhauses war. In der Mitte stand der Dr. Karl Lueger Turm, auf den wir kurz hinaufstiegen. Die Aussicht war aber nur okay. Danach verließen wir den Campingplatz.

Unser erster Stopp war die Dvigrad Burgruine, welche wir in einem günstigen Moment erwischten. Außer ein paar Bauarbeitern trafen wir niemanden auf der Burgruine und nutzen die großartige Kulisse für eine kleine Fotosession.

Anschließend ging es weiter zum Bergdorf Bale, welches viele kleine verwinkelte Gassen in der historischen Mitte des Dorfes bot. Wir machten einen kleinen Spaziergang kreuz und quer hindurch, bevor es weiter ging.

Unsere letzte Station war Pula. Nachdem wir einen günstigen Parkplatz am Hafen gefunden hatten, wanderten wir zum wirklich eindrucksvollen Amphitheater von Pula, welches man schon von Weitem sehen konnte. Wir wanderten einmal drumherum, bevor es weiter zur Festung von Pula ging. Auch da wanderten wir einmal um das Bauwerk herum und genossen die Aussicht. Auf unserem Rückweg durch die Stadt machten wir noch kurz Halt bei dem Augustus-Tempel und einem Triumphbogen. Auf dem Weg fanden wir zufälligerweise einen veganen Eisladen mit einem tollen Zartbitterschokoladeneis. Danach ging es wieder zurück nach Rovinj auf den Campingplatz, da das anscheinend der einzige geöffnete Campingplatz in der Umgebung um diese Jahreszeit war.

Dienstag: Mehr Road als Trip

Wir starteten am Morgen und fuhren über die Autobahn Richtung Hum. Kurz nachdem wir von der Autobahn abgefahren waren, fanden wir uns auf einmal auf einem sehr schmalen, steilen und verschlungenen Weg mitten durch die Pampa wieder. Wir fuhren zwischen Häusern, die von Hauskante zur Hauskante keine drei Meter Abstand hatten. Auf dem Weg kamen uns auch Cross Motorräder und eine Kolonne mit großen Dune-Buggies entgegen. Wir schafften es glücklicherweise mit etwas Rückwärtsfahren, an einer Stelle zu halten, an der wir aneinander vorbei passten. Danach bogen wir wieder auf eine breitere Straße, die uns direkt nach Hum führte.

Wir kamen um ca. halb zwölf an. Die Stadt war nicht mehr als eine Häusersiedlung und ziemlich ausgestorben. Im Souvenirshop fanden wir noch ein paar Mitbringsel, die wir direkt zum Auto brachten. Als wir danach wieder zurück in die Stadt gingen, war diese auf einmal überflutet mit mehreren Schulklassen und diversen anderen Besuchern. Eine Schulklasse sang sogar. Auch der Parkplatz auf dem vorher 5 Autos standen, war auf einmal belegt von doppelt so vielen Autos und zwei Bussen. Die Atmosphäre dieser kleinen Stadt war auf einmal eine ganz andere mit Musik und so vielen lauten Stimmen.

Danach ging es wieder auf die Autobahn. Unser Ziel war ein Campingplatz in der Nähe der Plitvicer Seen. Wir fuhren relativ früh von der Autobahn ab und durch eine eher dörfliche Gegend, in der die Häuser entweder sehr neu oder komplett unverputzt standen. Teilweise sahen die Häuser auch aus, als hätten sie Einschlusslöcher. Es gab auch sehr viele komplett verfallene Häuser in der Gegend. Dazu war die Gegend aber recht hügelig, komplett bewaldet mit einigen wenigen Feldern und recht herbstlich von den Farben.

Am späten Nachmittag erreichten wir den Bear Campingplatz, auf dem wir uns ein schönes Plätzchen für die Nacht aussuchen. Wir gingen noch in einem örtlichen Supermarkt einkaufen. Dieser war recht klein und in der Gemüseabteilung flogen die Fliegen schon Kreise über das Gemüse. Auch die Waage zum Abwiegen des Gemüses war nicht so einfach zu bedienen. Eine Verkäuferin zeigte uns schließlich, dass das „V“ für Etikett drucken stand. Anschließend ließen wir den Abend auf dem Campingplatz ausklingen ließen.

Mittwoch: Powerwalk durch die Natur

Steg durch die Plitvicer Seen

Der Morgen begann mit dem hupenden Bäcker auf Rädern. Ich versuchte dort vegane Brötchen zu bekommen, aber der Bäcker verstand kein Englisch. Auf den abgepackten Brötchen stand aber das kroatische Wort für Milch. Als ich ihm versuchte verständlich zu machen, dass ich Brötchen ohne Milch haben wollte, streckte er mir eine H-Milch Packung entgegen. Deshalb kaufte ich ein Baguette, welches keinen Aufdruck hatte, in der Hoffnung, dass es vegan ist. Kurz danach düste der Bäcker auch schon weiter.

Danach fuhren wir zu den Plitvicer Seen, einen großen Nationalpark und starteten vom Eingang 2 aus. Wir waren erst etwas verwirrt von dem Parkplatz, da dieser sehr groß war und die Parkplätze auch im Wald hatte. Das war für uns aber nicht direkt erkennbar, da wir die ersten waren die dort parkten. Wir fanden aber schließlich doch einen Platz. Danach ging es in den Park. Wir wanderten an der Wanderroute K entlang. Es ging dort von Eingang 2 Richtung Eingang 1. Der Weg schlängelte sich erst an der Wasserkante entlang. Das Wetter war recht trüb, aber trocken. Trotzdem strahlte uns schon das sehr klare, grünlich schimmernde Wasser des großen Sees an. Auf dem Weg kamen uns nur sehr wenige Menschen entgegen. Es ging noch ein Stück bergauf mit großartigen Aussichtspunkten, bis wir am Eingang 1 ankamen. Von dort ging es eine serpentinenartige Treppe hinab auf kleine Holzwege, die über die verschiedenen kleinen Teiche führten. Hier war alles voll mit Touristen und man musste sich teilweise an den Leuten vorbeischlängeln auf dem engen Holzsteg. Die kleinen Teiche, die stufenartig ineinanderflossen in vielen kleinen Wasserfällen waren hier besonders klar und hatten wieder einen starken grünen Schimmer.

Am Anleger für die erste Fähre machten wir eine Pause. Es gab dort viele Bänke und Imbisse, die sogar einen veganen Burger anboten. Den haben wir gleich ausprobiert. Das vegane Patty wurde mit allen anderen Patties auf einem Grill gebraten und es gab für alle Burger dieselben mit Salatblatt, Ketchup und Mayo vorgefertigten Patties. Ob die Mayo jetzt vegan war, bezweifle ich noch etwas. Die meisten Touristen nahmen die Fähre, doch wir stampften weiter die Route K entlang. Auf dieser Route war es wieder recht einsam. Der Weg führte wieder am Wasser entlang und erst am Ende gab es einen Wasserfall mit einer Treppe zur nächsten Kreuzung. Hier grenzte der See auch wieder an viele kleine höhergelegene Tümpel, von denen das Wasser wieder an kleinen stufenartigen Wasserfällen hinunterfloss. Außerdem legte hier in der Nähe die Fähre an, denn es war recht schnell wieder überflutet von anderen Touristen. Als wir dort an einer Bank vorbeikamen, machten wir eine kleine Pause. Danach ging es auf Holzstegen weiter durch diese schöne Landschaft. Je weiter wir kamen, desto weniger Menschen trafen wir. Wir waren weiterhin auf dem Wanderweg K unterwegs. Am Ende bogen wir ab auf einen kleinen Seitenweg, der bergauf zu einer Aussicht über die höhergelegenen Seen führte. Anschließend drehten wir um und kürzten die Route leicht ab. Es ging wieder am See vorbei, dann über Holzstege und Treppen zu einem Fähranleger, wo uns die Fähre zurück zu Eingang 2 führte. Dort machten wir wieder eine kleine Pause, bevor wir wieder zum Auto zurückgingen und auf dem Campingplatz der letzten Nacht noch eine weitere Nacht buchten.

Donnertag: Zurück zur Küste

Am Morgen starteten wir nach einem gemütlichen Frühstück Richtung Küste. Wir fuhren an beeindruckenden Bergen vorbei und beobachten wie die Natur von Wald auf Sträucher und schließlich zur Karstlandschaft wechselte. Wir fuhren auf einer Straße über die Berge und hielten in einer Parkbucht, die eine gewaltige Aussicht auf das Tal bot. Beim Aussteigen bekam meine Freundin die Tür des Autos vor Wind nicht auf. Anschließend kamen wir auf dem Campingplatz Cemp Marin Seline an. Der Platz war schön am Meer gelegen und die Sonne schien. Deshalb ruhten wir uns etwas in der Sonne aus bevor wir uns auf dem Weg machten, um den venezianischen Turm Vecka Kula zu besichtigen. Der Turm war zu Fuß vom Campingplatz aus zu erreichen und ganz schön. Allerdings waren mehr als die Mauern nicht vom Turm erhalten. Anschließend ging es zurück und meine Freundin probierte aus, ob das Wasser zum Baden geeignet war. Nachdem sie einmal schultertief im Wasser war, befand sie das Wasser als zu kalt. Als wir danach am Campingplatz den Abend genossen, bekamen wir Besuch von zwei Katzen, wovon sich eine Katze auf meinen Platz setzte. Am Abend fotografierten wir noch den Sonnenuntergang.

Freitag: Wanderung durch den Park und Ankunft in der Villa in Vir

Am Freitagmorgen starteten wir Richtung Paklencia, dieses Naturschutzgebiet war nur 10 Minuten vom Campingplatz entfernt. Nachdem wir Eintritt bezahlt und uns einen Parkplatz gesucht hatten, stapften wir los. Am Anfang dieser Schlucht waren sehr viele Kletterer, die gerade an den vielen Felswänden hingen. Danach kam ein recht steiler, aber doch gut ausgebauter Weg. Der Weg bestand aus großen in Zement gegossenen Steinen. Nach dem steilen Anstieg liefen wir an einem kleinen Fluss entlang, der durch die Schlucht führte. Den Weg wanderten wir entspannt entlang, bis wir nach einigen Kilometern ein Restaurant am Ende des gut ausgebauten Weges erreichten. Danach sollte es noch ein kleines etwas höher gelegenes Bergdorf geben, doch alles, was wir fanden, waren eine Herberge und ein weiteres Restaurant und nicht wie erhofft ein richtiges, leicht verfallenes Dorf. Dafür war die Aussicht nett und es gab ein paar Esel zu fotografieren. Bergab ging der Rückweg etwas schneller als der Hinweg. Im letzten Stück war der Weg aber etwas steiler und die Steine glatt, weshalb wir doch ganz schön aufpassen mussten, damit wir nicht abrutschen.

Anschließend fuhren wir noch in einen Supermarkt, der hier Hypermarket hieß und machten uns auf den Weg nach Vir. Auf dem Weg entdeckten wir noch ein paar Muschelfarmen, die wir kurz bewunderten und danach hatten wir noch einen schönen Blick auf die beeindruckende Bergkulisse.

Der eigentliche Grund für die Reise nach Kroatien war die Hochzeit meiner Schwester. Diese hatte der ganzen Familie die Villa Malibu auf Vir für ein paar Tage gebucht. Heute war dort der Anreisetag für die Familie. Wir trafen ziemlich zum Schluss ein und erkundeten die Villa. Da wir zu viert in einer Wohnung mit 2 Betten und einem Schlafsofa verplant waren, entschlossen wir uns weiterhin in unserem gewohnten Bett im Camper zu schlafen.

Samstag: Hochzeit

Am Hochzeitstag meiner Schwester standen wir recht früh auf. Die angesetzte Katamaranfahrt war aufgrund von Sturmböen abgesagt. Meine Schwester war zum Standesamt aufgebrochen, hatte aber leider ihre Ringe vergessen. Nach dem Frühstück halfen wir noch bei der Deko, bevor wir zum Sandstrand aufbrachen. Auf dem Weg dorthin mussten wir am Straßenrand halten, da wir von mehreren Polizisten an die Seite gewunken wurden. Danach kamen diverse Fahrradfahrer an uns vorbei und wir stellten fest, dass wir in irgendeiner Fahrradtourstrecke feststeckten. Nach einer Weile waren die Fahrradfahrer alle vorbei und wir kamen weiter zu unserem Zielort. Dort bauten wir schnell einen Bogen, Deko und ein Keyboard auf. Auch die Ringe hatten wir dabei.

Schließlich kamen Braut und Bräutigam am Strand an, meine andere Schwester spielte das Intro von Inuyasha auf dem Keyboard als das Brautpaar angelaufen kam und die Traurednerin hielt eine tolle, lange Rede, während ich viele Fotos machte. Es war zwar windig, aber trotzdem war die ganze Feier sehr emotional. Danach wurde viel gratuliert und es gab noch ein kurzes Hochzeitsshooting, bevor es zurück zur Villa Malibu ging.

Dort gab es erst Kaffee und Kuchen. Anschließend spielten wir Billiard, Darts, Air Hockey und Kicker in der Partyecke der Villa, bis es Abendessen gab. Das Abendessen war ein großes Buffet. Danach wurde weitergespielt.

Sonntag: Familienwanderung

Burgruine Vir

Am Sonntag entschieden wir nach dem Frühstück Vir zu entdecken. Meine Eltern und mein Bruder mit seiner Freundin schlossen sich Constanze und mir an. Wir wanderten gemeinsam als erstes zur Kastelina von Vir. Die Kastelina bestand aus zwei Türmen und einer Mauer dazwischen. Als wir die Burg erkundeten, trafen wir auf meinen besten Freund und seine Freundin, die sich uns anschlossen. Danach beschlossen wir auf den höchsten Punkt der Insel zu wandern. Unsere Gruppe trennte sich kurz in zwei Gruppen auf. Die eine wanderte ein Stück durchs Wasser am Strand entlang und die andere Gruppe wanderte durch eine Olivienbaumplantage und kletterte über ein Gatter, bevor wir uns wieder auf der Straße zum Hügel trafen und kurz pausierten. Danach ging es quer über die Insel durch ein Wohngebiet und einen Feldweg. Auf dem Weg kamen wir noch an einem Garten vorbei, in dem gerade ein Wildschwein geschlachtet wurde. Schließlich erreichten wir die höchste Erhebung von Vir namens Bandira. Anschließend ging es zurück zur Villa Malibu. Wir machten auf dem Weg noch einen kurzen Stopp, um uns einen sehr modernen Friedhof anzuschauen.

Am Nachmittag wurde dann noch im Pool der Villa geplantscht und ich habe davon ein paar Schnappschüsse gemacht. Abends gab es die Reste vom Vortag noch einmal aufbereitet zu Essen. Zwischenzeitlich wurde auch wieder viel Billiard, Darts, Air Hockey & Kicker gespielt.

Montag: Zadar & veganes Premium Essen

Am Montag halfen wir dabei, die Familie zu einem Jachthafen in Sukosan vor Zadar zu transportieren, damit diese eine Katamaranfahrt machten konnte. Wir entschieden uns aber dazu, Zadar zu erkunden, da ich nicht für Wasser zu begeistern bin und Constanze leicht seekrank wird. Wir wanderten erst ein bisschen über den Strand, bis wir den Brunnenplatz erreichten. Danach machten wir einen Abstecher in den Park, der direkt daneben lag. Dort fanden wir wieder eine Eisdiele, die das identische Angebot hatte, wie die Eisdiele in Pula, aber leider fehlte gerade die tolle vegane Zartbitterschokoladensorte. Deswegen gab es Limetten- & Himbeersorbet für uns. Da wir aber noch Hunger hatten, und es gerade Richtung 12 Uhr ging, steuerten wir das komplett vegane Restaurant „The Botanist“ an. Dort gab es dann zwei sehr extravagante und leckere Burger für uns. Wir teilten uns die Burger und genossen die Aussicht aufs Meer, von der Außenterrasse aus.

Gestärkt ging es zu den Meeresorgeln und wir lauschten den sanften Klängen des Meeres. Anschließend wanderten wir durch die Innenstadt und schauten uns diverse Ruinen, das Kloster und andere kleine Kirchen an. Wir wanderten danach noch ein Stück auf der Festungsmauer und durch den zweiten etwas weiter abgelegenen Park, bevor wir zum Auto zurückkehrten. Wir stoppten noch kurz am Supermarkt und danach brachen wir auf und holten die Bootsfahrer wieder ab, die zufälligerweise auch gerade wieder von ihrer Tour zurückkamen.

Am Abend gab es Pizza. Wir hatten keinen Ofen in der Villa, deswegen wurde die Pizza kreativ an der großen Feuerstelle gebacken. Das führte dazu, dass die selbstgemachte Pizza am Ende einen pechschwarzen Boden hatte, während der obere Rand noch nicht ganz durch war.

Dienstag: Bergab & Bergauf

Wir starteten von der Villa aus und machten uns auf den Weg nach Kundin Most. Dort hielten wir in einem kleinen Dorf. Eigentlich wollten wir ein Stück weiter zum Wanderparkplatz, doch der Weg war durch einen blauen Transporter und einige Ziegen versperrt. Also starteten wir unsere Wanderung im Dorf. Es ging erst ein Stück auf einer Asphaltstraße entlang, bis wir auf einen Schotterweg kamen. Diesem folgten wir in die Schlucht hinein. Die Sonne schien und uns wurde schnell sehr warm. Wir hatten auch nicht viel zu trinken eingepackt, da wir nur mit einer kleinen Wanderung gerechnet hatten. Dabei hatten wir völlig vergessen, dass der Weg in eine Schlucht führte und damit ziemlich steil und anstrengend war. Das Tal Kundin Most war sehr schön. Es gab mehrere breite Wasserfälle über mehrere Stufen von halb überfluteten Feldern. In der Mitte führte eine uralte Brücke mit 12 Bögen über den Fluss. Das Wasser war wieder sehr klar und die Sonne schien. Wir wanderten anschließend noch um eine grüne Wiese, die am Fluss lag, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Dieser war sehr steil und beschwerlich, aber mit einigen Pausen schafften wir es ganz gut.

Als nächstes besichtigten wir die Burgruine in Obrovac. Das Örtchen war ziemlich heruntergekommen und wir fanden auch keinen offiziellen Weg auf die Burg. Die Burg selbst erschien auch noch nicht touristisch erschlossen. Es war nichts ausgeschildert und ein paar Bauarbeiter baggerten gerade auf der Ruine. Wir folgten einen Trampelpfad durch die Burg und wieder zurück ins Örtchen.

Als wir wieder an der Villa ankamen, verbrannte der Nachbar gerade etwas, was pechschwarzen Rauch und einen ekligen Gestank von sich gab und unsere Villa komplett einnebelte. Das war eklig, aber das Verbrennen von Dingen schien in hier in Kroatien sowieso normal zu sein, denn das hatten wir schon des Öfteren beobachtet. Teilweise wurden die Feuer auch direkt am Straßenrand gelegt.

Mittwoch: Abfahrt Villa & Split

Am Morgen packten wir alle noch unsere letzten Sachen und nach und nach fuhren alle Besucher der Villa ab. Constanze und ich blieben noch etwas länger, um bei den letzten Aufräumarbeiten zu helfen.

Wir verließen die Villa und fuhren im dicken Nebel ab. Teilweise war der Nebel so dicht, dass wir keine 20 Meter weit schauen konnten. Ab Zadar lichtete sich der Nebel. Unsere Route führte uns auf der Küstenstraße Richtung Split entlang und wir genossen den Blick aufs Meer. Später hielten wir noch, um uns ein frisches Kilo Mandarinen für 7 Kuna zu kaufen.

Als wir in Split ankamen, mussten wir feststellen, dass die Stadt doch einiges größer war, als wir dachten. Der Verkehr war hektisch und wir mussten eine Weile nach einem Parkplatz suchen. Anschließend wanderten wir am Hafen entlang. Danach ging es viele Treppen hoch auf den Telegrin Gipfel. Auf dem Gipfel hatten wir eine schöne Aussicht auf die Stadt. Davor und danach gab es viele Kirchen auf dem Berg zu sehen. Zwei Kirchen waren sogar in die Felswand gehauen worden.

Anschließend ging es wieder in die Altstadt von Split. Wir erkundeten einige Gassen und wunderten uns über die vielen Touristen in türkisen T-Shirts, die anscheinend zu einer Konferenz oder einer Teambuilding Maßnahme einer großen internationalen Firma gehörten. Es ging weiter zu den alten Burgmauern von Split wo wir das goldene und das silberne Tor durchschritten. Dort gab es in den Burgresten auch wieder sehr enge Gassen und wir fanden sogar wieder ein komplett veganes Restaurant namens Barakokular. Für mich gab es dort Tacos und für Constanze einen Burger. Das Restaurant konnte aber nicht mit dem veganen Restaurant in Zadar mithalten.

Abends fuhren wir auf einen Campingplatz in Omis. Dort liefen wieder einige Katzen über den Campingplatz, die uns recht schnell belagerten. Später kamen noch weitere Camper auf dem Campingplatz und Constanze beobachtete gespannt, wie diese ihren Camper aufbauten und vorbereiteten für die Nacht.

Donnerstag: Urlaubsmüde & Kulturschock auf dem Campingplatz

Am Donnerstagmorgen waren wir wie gerädert. Die Tage mit meiner Familie hatten uns beiden doch mehr Energie gekostet als gedacht. Wir liefen am Morgen durch Omis an einem Gemüsemarkt vorbei. Anschließend versuchten wir die Burgruine auf dem Hügel zu erkunden, doch der Weg dorthin war leider geschlossen. Wir überlegten noch, ob wir auf einen der beeindruckenden Berge um Omis herum heraufwandern wollten, aber waren beide der Meinung, dass uns dafür in diesem Moment einfach die Energie fehlte. Omis war der letzte Punkt auf unserer Urlaubs TODO Liste und wir beschlossen deshalb uns auf den Rückweg zu machen.

Wir fuhren von Omis aus bis auf Höhe Zageb über die Autobahn. Als wir am Meer starteten, hatten wir 25 Grad und jede Menge Sonne. In der Nähe von Zagreb fuhren wir in eine dicke Nebelwand ein und es waren nur noch 15 Grad. Als wir dann noch von der sehr entspannten und leeren Autobahn auf die schmalen, löchrigen und kurvigen Nebenstraßen in den Bergen abbogen, um den Campinglatz Etno kuća pod Okićem zu erreichen, war der Kulturschock komplett. Auch der Campingplatz war ohne Rezeption und mit Whatsapp Anmeldung ganz anders als die Campingplätze an der Küste. Dort sprach auch keiner Englisch, weshalb ich eine Weile brauchte, um zu verstehen, was genau ich jetzt machen sollte. Constanze wiederum war ganz verwirrt von der Tankstelle, wo ein Tankwart darauf bestand unser Auto zu betanken. Aufgrund des dicken Nebels konnten wir zwar nicht viel von der Gegend sehen, aber der Campingplatz war sehr urig.

Freitag: Tschüss Kroatien, Hallo Deutschland

Am Morgen setzten wir unsere Rückreise fort. Es war 10 Grad und weiterhin sehr nebelig. Nachdem wir den Campingplatz verlassen hatten, kam uns in einer Kurve auf einer steilen engen Bergstraße ein Bus entgegen. Constanze wich so gut sie konnte auf ein nasses Stück Rasen, welches zu einer Einfahrt gehörte, aus. Der Busfahrer schaute sie ungläubig an, versuchte aber dann trotzdem so an uns vorbeizufahren. Alle Beteiligten dachten, dass das jetzt ein paar Schrammen im Lack gibt, aber wie durch ein Wunder, verfehlte der Busfahrer uns um ein paar Zentimeter. Wir ignorierten danach ein paar Mal die Angaben des Navis, das uns wieder auf so enge Wege führen wollte, bis wir wieder die Autobahn erreichten.

Von der Autobahn aus ging es erst nach Slowenien. Hier kauften wir uns an der Grenze noch schnell per Handy eine Autobahnvignette. Anschließend fuhren wir durch Slowenien nach Österreich. Dort mussten wir wieder eine Vignette kaufen. Zusätzlich wurden wir für das Durchfahren von zwei Tunneln zur Kasse gebeten. Dann erreichten wir schließlich Deutschland. In der Nähe von Passau hielten wir auf einem Parkplatz, um uns etwas zu Essen zu kochen. Wir fuhren danach noch weiter, bis wir in der Nähe von Nürnberg wieder ein ruhiges Plätzchen für die Nacht suchten.

Am Samstag fuhren wir die restliche Strecke ohne große Ereignisse nach Hause.

Zusammenfassung

Das war unser erster Kroatienurlaub. Ohne die verrückte Idee meiner Schwester im Oktober in Kroatien am Strand zu heiraten, hätten wir diese Fahrt vermutlich nie gemacht. Kroatien ist ein wirklich schönes Land. Am besten gefallen hat mir die Ankunft und die Gegend um Rovinj und die wilde Zeit mit meiner Familie in der Villa Malibu. Aber auch das vegane Restaurant in Zadar oder das schöne Wasser in den Plitvicer Seen waren absolute Highlights. Wir hatten wieder sehr viel Glück mit dem Wetter und meine Arme sind sichtlich brauner geworden. Auch der Kontrast zwischen den verschiedenen Regionen von Kroatien war sehr interessant und damit meine ich nicht nur den steinigen Strand, die kargen Bergregionen und das waldige Hinterland, nein auch die Baustile wechselten oft. Leider gibt es aber auch überall sehr viel Bauruinen, zerfallene Häuser oder unfertig wirkende, aber bewohnte Häuser. Gerade im Hinterland gab es davon deutlich mehr. Ich musste auch feststellen, dass die kürzeren Abende im Herbst einen schneller in den Camper zum Schlafen treiben als zum Beispiel im Sommer bei unserem letzten Urlaub. Nun plant meine Freundin bereits einen Italienurlaub für den nächsten Herbst. Mal sehen ob’s klappt.

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