Kuhjunge | Mit Kuh Berta & Co.
02. August 2022

Sächsische Schweiz 2022

Gepostet am 02. August 2022  •  17 Minuten  • 3577 Wörter

Nachdem meine Freundin regelmäßig von ihrem großartigen Urlaub in der Sächsischen Schweiz schwärmte, ich aber damals nicht mit dabei war, beschlossen wir unseren ersten Urlaub mit unserem ausgebauten Camper dort zu verbringen. Es ging am Freitagabend, den 17. Juni los. Wir machten einen Zwischenstopp bei den Eltern meiner Freundin, um unseren Hund Frido dort zum Hundesitting abzugeben. Wir stockten dort noch unsere Vorräte auf, bevor wir noch ein Stück nach Woltersdorf weiterfuhren. Dort übernachteten wir auf einen Wanderparkplatz, da Meiner Freundin die Augen beim Autofahren langsam zufielen.

Am nächsten Morgen ging die Fahrt um halb 7 weiter. Wir fuhren bis nach Neurupin, wo wir frühstücken und ich mir eine Sonnenbrille kaufte. Danach ging es weiter durch Berlin, in dem wir durch das Umfahren eines Staus in einen noch größeren Stau gerieten. Dazu knallte die Sonne mittags sehr auf unser Auto. Unsere Klimaanlage funktionierte auch nicht so wie wir uns das vorstellten. Es war also sehr heiß im Auto. Nachmittags kamen wir am Campingplatz Nikolsdorfer Berg an. Wir suchten uns dort einen schönen Platz und bekamen für die Zeit des Aufenthalts dort ein ÖPNV Ticket für den VVO für uns beide dazu. Der Campingplatz hatte neue Sanitäranlagen, aber dafür keine richtige Kochgelegenheit. Es gab aber einen Platz, an dem man sein eigenen Gas- oder Elektrokocher verwenden konnte. Wir machten noch einen Spaziergang durch die Gegend und auf eine Aussichtsplattform namens Stelzchen. Als es abends abgekühlt war, wanderten wir noch zur Spanghornaussicht. Der Weg dorthin war allerdings stark verwildert und wir mussten uns durchs Gebüsch kämpfen. Die Spanghornaussicht war die Strapazen aber definitiv wert, denn wir hatten einen sehr guten Blick auf den Königsstein und der dort gebauten Burg. Eigentlich wollten wir noch weiter zum Teufelsgrund weiterwandern, aber leider ging uns schon das Tageslicht aus, weshalb wir lieber umdrehten und zurückwanderten.

Am Sonntag versuchten wir halbwegs früh mit unserer Wanderung zu starten, weil Mittags bis zu 33 Grad angesagt wurden. Nach einem kleinen Frühstück brachen wir also viertel nach Acht auf in das nahe am Campingplatz gelegene Waldstück und wanderten dort durch den Richtersgrund zu unserer ersten Station, den Nikolsdorfer Wänden. Dort begegneten wir auch ein paar Kletterern. Es ging weiter zur Nikolsdorfer Nadel und kurz darauf zu einer Abgespaltenen Wand und anschließend gingen wir zum „Märchenwald“. Dieses Waldstück hatte besonders wild geformte Sandsteine. Einige Auswaschungen an den Steinen wirkten auch wie kleine Tore in Häuser im Stein. Wir wanderten von dort aus einen schwierigen, aber spannenden, Pfad entlang, der uns an diversen großen Felsen und einigen Überhängen, unter denen man gut schlafen kann, sogenannten „Boofen“, vorbeiführte. Das nächste Ziel war das Felsenlabyrinth, wo wir eine kurze Rast machten und anschließend irrten wir kurz durchs Labyrinth, bevor wir Richtung Bernhardstein weiterwanderten. Auf dem Weg dorthin gab es einen schönen Aussichtspunkt, auf dem wir uns wieder kurz ausruhen. Der weitere Weg zur Bernhardstein Spitze war sehr beschwerlich. Der sehr verwachsene Weg war übersät mit Dornen und Brennnesseln. Dazu kam ein riesige weißer Insekten Schwarm aus einigen Büschen, durch die wir durchmussten. Die Spitze des Bernhardstein war dazu nicht ansatzweise so spannend wie der Aussichtspunkt davor.  Wir wanderten wieder zurück und kamen danach am offiziellen Bernhardstein Panoramablick vorbei, der deutlich besser erreichbar war und auch eine sehr schöne Aussicht auf die drei Tafelberge der Region bot. Anschließend machten wir uns auf dem Heimweg. Inzwischen war es schon ziemlich heiß geworden und wir waren froh, dass uns die Bäume meistens Schatten boten. Auf dem Rückweg durch den Bärs Grund kamen wir an der Wildpretskammer (Kleiner Kuhstall) vorbei. Wir wanderten noch zur Naturbühne Leupoldishain und vernichteten dort den verbliebenen Proviant, bevor wir wieder um viertel vor Eins auf dem Campingplatz ankamen.

Wir wanderten abends noch vom Campingplatz aus auf einem Weg mit guter Sicht auf dem Königsstein entlang und gingen danach zum Teufelsgrund. Dieser war von beiden Seiten von hohen zerklüfteten Felswänden umgeben und es war deutlich kühler als auf dem Rest des Weges. Aber es war auch voll von Mücken und anderen Insekten, die dort umherschwirrten. Am Ende des Grunds gab es eine Treppe, die wieder auf einen höher gelegenen Weg führte, welcher wieder auf die Straße, auf der wir herkamen, führte. Am Rande gab es eine relativ neue Picknickbank mit direkter Sicht auf dem den Königsstein auf der wir noch picknickten, bevor wir wieder Richtung Campingplatz liefen.

Königsstein

Am Montag war das Wetter deutlich kühler. Wir fuhren zu einem Parkplatz in der Nähe der Ottomühle. Von dort aus wanderten wir zur Schwedenhöhle und dem Eisloch. Es ging einen Weg an einer für diese Region typisch zerfurchten Felswand entlang. Zusammen mit der grünen Waldidylle um uns herum war das schon eine tolle Atmosphäre. Wir kamen nach einiger Zeit auf einen Forstweg, dem wir eigentlich folgen wollten. Doch leider fanden dort gerade tatsächlich Forstarbeiten statt, sodass der Weg gesperrt war. Es gab einen Alternativweg namens „Alte 1“, der uns etwas früher auf dem Berg führte. Der Aufstieg war steil und meine Füße hatten sich noch nicht vom Vortag erholt, weshalb ich ganz schön mit dem Aufstieg zu kämpfen hatte. Anschließend gab es aber einen schönen verschlungenen Waldweg, der uns an der Bergkante entlangführte. Wir kamen an einem schönen Aussichtspunkt vorbei, an dem Wir picknickten, bevor wir unser Ziel „die Grenzplatte“ erreichten. Als wir dort kurz saßen, schien auch die Sonne. Die Aussicht auf Tschechien von dort aus war toll. Überall konnte man Wälder mit großen zerfurchten Felssäulen oder Wänden sehen. Im Sonnenschein machten wir uns anschließend auf dem Weg zur Bennohöhle. Dort kletterten wir sogar mit Taschenlampen bewaffnet hinein. Das Klettern auf dem glitschigen Steinen war zwar nicht ganz ungefährlich, aber bis auf einen nassen Tropfen auf dem Kopf ist mir in der Höhle nichts passiert. Anschließend ging es zurück zur Ottomühle. Kurz vor dem Parkplatz gingen wir auf einen anderen kleinen Wanderweg, der uns zu den Herkulessäulen führte. Diese riesigen Säulen nutzen wir direkt für ein Fotoshooting mit Größenvergleich „Mensch vs Säule“. Wir wanderten danach noch ein Stück weiter bis zur Kaiser-Wilhelm-Feste aka Bielablick, bevor wir wieder zum Auto zurückkehrten und unsere Vorräte im nächstgelegenen Edeka auffüllten. Da es bei unserer Ankunft auf dem Campingplatz regnete versuchten wir noch ein Sonnensegel gegen den Regen aufzubauen, scheiterten aber kläglich am harten Boden und dem fehlenden Equipment. Deshalb nutzen wir den Aufenthaltsraum des Campingplatzes, der auch ganz schön war.

Am nächsten Tag fuhren wir früh nach Rathen. Dort fuhren wir mit einer kleinen Fähre, die natürlich nicht im Nahverkehrsticket war, über die Elbe und machten uns auf dem Weg zur Bastei Brücke. Dabei folgte uns eine Katze nahe des Amelsees. Sie tobte um uns herum, bis wir sie streichelten. Kurz danach verschwand sie wieder. Danach gingen wir Richtung Schwedenlöchern. Wir folgten sehr vielen Treppen durch die Löcher hindurch. Dort wurde es auch deutlich kühler. Allerdings war der Weg wirklich sehr gut ausgebaut. Kurz nach 9 war dort aber noch nicht allzu viel los. Wir mussten nach den vielen Stufen erst einmal eine längere Verschnaufpause einlegen, bevor wir zur Bastei Brücke und diversen umliegenden Aussichtspunkten abliefen. Dort war es eine Stunde später schon ziemlich mit Menschen überlaufen. Deshalb hielten wir uns dort nicht allzu lang auf, bevor wir wieder zurück ins Dörfchen wanderten und dort auf einer ruhigen Bank um einen Brunnen herum unser Mittagessen verzehrten. Danach ging es wieder zur Fähre zurück und wir legten einen kurzen Zwischenstopp am Auto ein, bevor wir entschlossen, noch auf den Rauenstein weiterwanderten. Wir verfehlten unsere geplante Route nur knapp und liefen deshalb eine etwas länger als geplant. Wir pausierten auf einer schönen Bank mit tollem Blick auf die Bastei-Brücke und der umliegenden Felswand. Danach ging es durch den Wald, der in einer langen Treppe auf den Berg endete. Auf der Bergspitze stand eine Gastwirtschaft an einem Aussichtspunkt. Dort erfuhren wir auch etwas zu der Geschichte dieser Gastwirtschaft. Die Aussicht dort und auf den folgenden Plateaus auf die verschiedenen Tafelberge war wieder majestätisch. Meiner Freundin war es aber etwas zu voll an der Gastwirtschaft, weshalb es nach einem kurzen Blick weiter ging. Von dort ging es weiter auf dem Grad Wanderweg. Der einmal auf dem Bergrücken entlangführte. Es ging über schmale Metalltreppen auf Aussichtspunkte und wieder ein Stück bergab bis zur nächsten Treppe. Zwischenzeitlich hatte ich ein bisschen mit meiner Höhenangst zu kämpfen. Ich fand es immer wieder erschreckend, dass es hier so viele ungesicherte Abhänge und Felsspalten gibt, auf denen man theoretisch einfach so in die Tiefe stürzen könnte. Wir pausierten etwas länger auf dem folgenden Plateau, bevor es dem Kamm entlang weiterging. Auf diesem Weg kamen uns auch diverse Schulklassen entgegen. Als es dann bergab ging, bogen wir in einem einsamen Wanderweg etwas ab vom Hauptpfad. Dieser führte uns relativ steil wieder vom Berg herunter. Wir irrten danach einige Wege an einer Felswand auf der Suche nach einem Durchgang, fanden ihn aber leider nicht. Deswegen nahmen wir einen kleinen Umweg. Auf der Rückseite kamen wir danach direkt an dem besagten Durchgang vorbei. Danach ging es über einen Feldweg wieder in den Wald und von da ins Dorf zurück auf den Parkplatz. Danach ging es wieder zurück auf den Campingplatz.

Abends führten wir auf dem Campingplatz noch einige Diskussionen darüber welche Routen wir in den kommenden Tagen machen wollten.  Deshalb kamen wir recht spät ins Bett und starteten den nächsten Morgen sehr langsam.

Um 12 Uhr starteten wir Mittwoch von einem Parkplatz in Kleingieshübel unsere Wanderung zum großen Zschirnstein. Der Weg führte erst an einer Straße entlang und dann über einen breiten Waldweg, der später in einem dünneren Wanderweg auf den Gipfel des Zschirnsteins führte. Die Aussicht war wieder großartig. Man konnte den Rosenberg und den Schneeberg und jede Menge anderer Berge in Tschechien wunderbar sehen. Wir hatten dazu auch Glück mit dem Wetter und machten dort ein schönes Picknick. Zurück wählten wir einen schmaleren Wanderweg durch den Wald, der zeitweise etwas abenteuerlich war und in dem Dorf, in dem wir parkten, endete.

Aussicht Zschirnstein mit Freudin im Vordergrund

Kurz vor Zehn starteten wir unsere Wanderung am Donnerstag im Liebethal und wanderten stromaufwärts an der Wesenitz am Malerweg entlang. Relativ schnell kamen wir an dem ersten alten Wasserkraftwerk der Tour vorbei. Hier standen nur noch die die Mauern des ehemaligen Gebäudes. Wir erkundeten kurz die Ruinen, bevor es weiter ging. Danach ging es am Richard-Wagner-Denkmal vorbei. Hier konnte man per Knopfdruck ein bekanntes Lied von Wagner abspielen lassen, während man sich das große Denkmal etwas genauer ansah. Direkt danach kam die Lochmühle, die leider auch schon sehr verfallen war. Hier gab es leider nicht viel zu sehen, außer der abgesperrten Bauruine. Die Daubenmühle war dagegen in einem sehr guten Zustand, auch wenn dort zurzeit auch keine Gastwirtschaft mehr existiert. Es ging weiter durch ein Wohngebiet, bis wir einen Weg am Schloss Lohmen vorbeiwanderten. Kurz darauf kam ein Steinbruch. Dort waren wir erst von den vielen Warnschildern irritiert, aber folgten dem Wanderweg am Steinbruch vorbei. Als wir schon einige Hundert Meter vom Steinbruch entfernt waren, hörte meine Freundin auf einmal das Warnsignal vor einer Sprengung. Ich wollte ihr erst nicht glauben, wurde aber vom lauten Knall und der leichten Schockwelle, die durch meinen Körper ging, eines Besseren belehrt. Danach kam das zweite Wasserkraftwerk an diesem kleinen Fluss. Dieses war sogar noch im Betrieb und erzeugte Strom für einige hunderte Haushalte. Man hatte einen guten Blick auf die Staustufe, von der das Wasser zur Turbine geleitet wurde. Es gab auch einen kleinen Wasserfall, welchen wir direkt für ein paar schöne Fotos nutzten. Danach wurde die Gegend um den Fluss deutlich Schluchtenartiger, als wir durch den Lohmener Kamm wanderten. Nach der Brücke über den Fluss, gab es eine steile Treppe. Danach ging es ein Stück durch den Wald. Ich wäre gerne weiter den Malerweg gegangen, da der an einem Feldweg mit toller Aussicht vorbeiführte, aber meiner Freundin war es dafür zu warm und zu sonnig. Deshalb ging es weiter durch den Wald. Wir kamen auf einem Weg entlang, auf dem auf der linken Seite ein geordneter brauner Fichten Forst angelegt war und auf der Rechten Seite im Kontrast dazu ein grüner Mischwald war. Dieser Kontrast, nur getrennt durch einen Waldweg hat mich sehr fasziniert. Auf der nächsten Bank machten wir eine größere Pause, bevor wir durch das malerische Örtchen Mühlsdorf auf dem Malerweg wieder zurück zur Daubenmühle kamen. Von dort wanderten wir den gleichen Weg, den wir gekommen waren, wieder zurück. Danach stockten wir unsere Vorräte an einem Rewe auf und aßen zusammen ein Eis, bevor es zurück auf den Campingplatz ging.

Am Freitag startete unsere Wanderung mit Sonnenschein vom Campingplatz aus. Wir wanderten erst zum Quirl, einen nahegelegenen Berg. Aber durch Waldarbeiten und andere schwer erkennbare Wege, irrten wir etwas durch die Gegend. Wir kamen aber trotzdem auf dem Weg zum Quirl. Der Berg selbst war komplett bewaldet, sodass wir dort keine gute Aussicht hatten. Irgendwie haben wir auch den in Komoot App angegebenen Aussichtspunkt verpasst, denn ehe wir uns versahen, liefen wir einen steilen Weg vom Berg herunter. Wir kamen an der Höhle „Diebskeller“ vorbei, die wir bei der Gelegenheit auch erkundeten. Danach folgten wir den Weg durch den Wald weiter, bis wir auf dem Weg zum Pfaffenstein kamen. Inzwischen zogen einige Wolken auf, die die Wanderung etwas kühler gestalteten. Auf dem Pfaffenstein starteten wir mit der Barbarine, einer sehr markanten Felsnadel. Aber schon der Weg dorthin führte uns durch einige sehr enge Felsspalten, durch welche auch ein starker Wind blies. Wir kamen dabei auch schon an einigen sehr schönen Aussichten vorbei. Anschließend gingen wir an der Gastwirtschaft vorbei zum Opferkessel. Danach ging es zur Goldschmitthöhle. Der Weg dorthin war sehr abenteuerlich und spannender als die Höhle selbst. Danach steuerten wir noch eine Aussicht beim sogenannten Bundesfelsen an, bevor wir über das Nadelöhr abstiegen. Dieser Abstieg über sehr schmale Treppen war wieder sehr herausfordernd. Danach machten wir uns auf den Rückweg, da ein Gewitter angesagt war. Das letzte Stück des Weges mussten wir uns ganz schön sputen, um nicht vom Regen zu sehr erwischt zu werden. Insgesamt sind wir 15 Km gewandert und uns taten die Füße am Ende ziemlich weh. Den restlichen Abend gestalteten wir ruhiger.

Am Samstag brachen wir zum Kuhstall auf. Da das Wetter eher bewölkt und regnerisch war, wollten wir nur eine kurze Wanderung machen. Allerdings war diese Sehenswürdigkeit auch gut besucht, weshalb wir im Touristenschwarm einmal den Berg hinaufwanderten, dort den Kuhstall begutachteten, danach über die Himmelsleiter, einer wirklich sehr engen und sehr langen Treppe, auf ein Aussichtsplateau gingen und danach wieder über die andere Seite abstiegen und ins Schneiderloch krabbelten. Anschließend wanderten wir zurück zum Parkplatz, aber machten noch einen kurzen Abstecher zum Lichtenhainer Wasserfall, der eher enttäuschend war, bevor wir zurück zum Campingplatz fuhren und den Nachmittag dort ruhig verbrachten.

Am Sonntag fuhren wir zum Uttewaldergrund und zum Teufelsgrund. Wir parken etwas außerhalb von Wehlen. Von dort marschierten wir zur Fähre und fuhren auf die andere Seite der Elbe. Danach wanderten wir durch den Wald in Richtung Teufelsgrund. Dort gab es einen Rundweg mit einigen sehr engen Steintunneln, durch die wir fast durchkrabbeln mussten. Das Highlight war die Heringshöhle, durch die man ein kleines Stück klettern musste. Hier begegneten wir schon einigen Ausflüglern, aber bei unserem nächsten Ziel, dem Uttewalder Felsentor im Uttewaldergrund kamen uns noch deutlich mehr Touristen entgegen. Das Tor selbst nutzten wir für ein paar schöne Fotos und Selfies, bevor es weiter auf ruhigere Waldwege ging. Wir wanderten über den Kohlgrund und den Steinrücken wieder zurück nach Wehlen. Auf letzteren hatten wir einen schönen Ausblick auf die Elbe. Dann ging es noch kurz auf die Burgruine Welyn, in der man sogar einen mittelalterlichen Keller erkunden konnte, bevor es über die Fähre zurück zum Parkplatz ging.

Da für den Montag 31 Grad angesagt waren, entschieden wir uns für eine kurze Wanderung zum kleinen Bärenstein. Wir starteten von einem Parkplatz in Naundorf und wanderten erst durchs Dorf, dann über Feldwege, bis wir den Wald erreichten. Von dort aus ging es über jede Menge Treppen auf dem Gipfel des kleinen Bärensteins, wo es eine Ruine einer alten Gastwirtschaft und eine Aussicht auf die Bastei, den Lilienstein und den Königsstein gab. Anschließend suchten wir uns ein schattiges Plätzchen, um dort ein Picknick zu machen. Dort überraschte ich meine Freundin mit einem Verlobungsantrag. Die Antwort war natürlich „Ja“. Wir saßen dort noch eine ganze Weile, bis wir weiter durch das Schneiderloch weiter durch den Wald wanderten und schließlich am Parkplatz wieder ankamen. Dort machten wir wieder eine längere Pause im Schatten, bis wir einkaufen und Eis essen fuhren. Anschließend ging es zurück zum Campingplatz. Dort kündigte sich am Abend ein Gewitter an.

In der Nacht gab es viel Regen, weshalb der nächste Tag deutlich kühler und bewölkt startete. Für diesen Dienstag hatten wir uns eine 14km lange Wanderstrecke herausgesucht, die im Hundewanderführer, welcher Grundlage für viele unserer Wanderungen war, als „Iron-Dog-Tour“ bezeichnet wurde. In Schmilka startete unsere Route auf den großen Winterberg. Wir liefen eine Stunde lang sehr viele Treppen bergauf, bis wir zum Gipfel kamen, bei dem es eine kleine Gastwirtschaft gab. Ich war zu diesem Zeitpunkt komplett schweißgebadet. Um auf den dortigen Aussichtsturm zu kommen, hätten wir ein paar Münzen in ein Drehkreuz werfen müssen, welche wir leider nicht dabeihatten. Den vorherigen Aussichtspunkt am Kipphorn hatten wir übersprungen, da wir auf dem Gipfel mit einer Aussicht rechneten. So hatten wir leider nur einen Blick auf die umliegenden Bäume. Als wir weiter durch Heringsloch gehen wollten, mussten wir leider feststellen, dass der Weg gesperrt war, aufgrund von Lebensgefahr durch umgestürzte Bäume. Wir gingen also einen Alternativweg zum kleinen Winterberg. Dort gab es einige sehr schöne Aussichten und wir machten an einer davon ein längeres Picknick. Als wir von dort direkt weiter zum Frienstein wandern wollten, mussten wir feststellen, dass auch dieser Weg gesperrt war. Da der Alternativweg deutlich länger gewesen wäre, gingen wir trotzdem den gesperrten Weg entlang. Er war tatsächlich nicht grundlos gesperrt, sondern von vielen umgestürzten und absturzgefährdeten Fichten gesäumt. Wir mussten also über und unter einige Bäume hinwegkrabbeln, um über den schmalen Weg weiterzukommen. Definitiv keine Aktion, die wir wiederholen werden. Es kamen uns dort aber erschreckend viele Wanderer entgegen. Schließlich kamen wir am Frienstein an und Constanze traute sich sogar in die Idagrotte. Mir war der Weg direkt an der Klippe zu schwindeleregend. Deshalb wartete ich lieber auf dem Weg. Anschließend ging es einige Treppen hinauf auf den Reitsteig. Wir gingen an einer Aussicht auf dem Schmilka Kessel vorbei zum Carolafelsen und genossen wieder eine schöne Aussicht. Anschließend ging es die Heiligen Stiege hinunter, welche aus einigen sehr schmalen Treppen bestanden. Danach ging es auf einen sandigen Weg entlang auf einen Waldweg und zurück nach Schmilka, wo wir die Tour abschlossen.

Abends schauten wir uns noch kurz das Walderlebniszentrum direkt neben dem Campingplatz an. Dort gab es einen Ameisenhügel, welcher den Ameisen Ausgänge über durchsichtige Röhren bot und einige Infotafeln. Unter anderem gab es ein Baumquiz an dem wir kläglich scheiterten und nur mit Hilfe von Google zur Lösung kamen.

Am Mittwoch war leider durchgängig leichter Regen angesagt, weshalb wir keine große Wanderung planten, sondern nur zur Burg am Königsstein wanderten. Dort wanderten wir einmal um den Patroulienweg und machten danach einen Abstecher ins Dorf Königstein um ein paar Besorgungen zu machen. Anschließend ging es zurück durch den Wald zum Campingplatz. Allerdings hatten wir am Ende der „kleinen“ Tour auch schon 12Km zusammen und waren ziemlich verschwitzt.

Am Donnerstag starteten wir unsere Tour zu den Schrammsteinen in Ostrau. Es ging über viele Treppen durch den Lattengrund zum Schrammtor und Schramtorwächter. Von dort aus folgten wir einen gut ausgebauten Weg und anschließend einigen steilen Treppen und Leitern auf die Schrammsteine. Die Aussicht auf dem dortigen Aussichtspunkt war allerdings durch das diesige Wetter getrübt. Danach ging es die Leitern und Treppen wieder hinunter und auf einen Waldweg. Danach ging es durch den Langen Grund. Hier kamen wir an der „Gute Bier Wand“ und „Gute Ader Wand“, zwei ehemaligen Steinbrüchen, vorbei. Der Weg war allerdings abenteuerlich. Besonders das letzte Stück war steil, rutschig und durch diverse umgestürzte Bäume kaum durchquerbar. Nachdem wir es aber trotzdem irgendwie geschafft hatten, folgten wir den Wanderpfad zurück nach Ostrau.

Dieser Campingurlaub war auch die Premiere für mein Steam Deck. Ich besitze es schon seit einigen Wochen, aber das war die erste Gelegenheit es wirklich mobil einzusetzen. Da wir keinen Strom auf dem Campingplatz dazu gebucht hatten und die Lademöglichkeiten in den Gemeinschaftsraum begrenzt waren, nutzte ich es in der ersten Woche praktisch gar nicht, um den Akku nicht zu verschwenden. In der zweiten Woche spielte ich dann doch etwas mehr darauf und lud es während unseren Aufenthalten in den Gemeinschaftsräumen. Deshalb habe ich in den 2 Wochen meine großen Rechner zu Hause nicht wirklich vermisst. Abends bei Regen im Camper zu liegen und ein gutes Spiel auf dem Steam Deck zu spielen, ist wirklich angenehm.

Hier noch ein kleiner Überblick über unsere Tourenlänge:

KM Tour
1,5  Erster Rundgang
3,9 Spanghorn
9,1 Nikolsdorfer Wände
5,3 Teufelsgrund
10,7 Grenzplatte
13,3 Bastei + Rauenstein
8,6 Zirnstein
10,9 Liebethaler Grund
12,3 Winterberg
4,7 Kl. Bärenstein
15,2 Pfaffenstein
11,9 Uttewaldergrund
3,9 Kuhstall
11,9 Königsstein

Insgesamt sind wir also etwas über 123 KM in diesen beiden Wochen gelaufen. Das habe ich am Ende unseres Urlaubs auch an meinen Füßen gemerkt. Der Urlaub war sehr schön. Auch wenn es zwischendurch sehr heiß war, haben die Wanderungen viel Spaß gemacht. Ich habe immer noch Schwierigkeiten mir vorzustellen, wie Millionen von Jahren an Witterungseinflüssen solch schroffe und zerfurchte Felsen hervorbringen können. Wir haben am Ende auch nicht alle Wanderungen geschafft, die sich meine Freundin vorgenommen hat. Deswegen und weil wir dort irgendwann mal unser Verlobungsjubiläum auf dem kleinen Bernstein feiern werden, war das nicht unser letzter Urlaub in der Sächsischen Schweiz.

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