Spanien 2025
Gepostet am 10. Juni 2025 • 23 Minuten • 5735 Wörter
Zusammenfassung
Wir haben im April meine Elternzeit für einen Roadtrip durch Frankreich und Spanien genutzt. Constanze hatte diese Reise schon Monate geplant. Leider mussten wir recht schnell feststellen, dass die Realität nicht viel von unseren Plänen hielt und wir deutlich langsamer vorankamen als geplant. Deshalb haben wir den Weg zum Ziel gemacht und deutlich mehr Zeit in Frankreich verbracht, als eigentlich geplant war.
Auf der Hintour durch Frankreich sahen wir einige schicke Örtchen und waren erschlagen von den großen Supermärkten, die trotzdem kaum vegane Auswahl boten. Zu meinen Highlights der Hintour gehörten neben der größten Wanderdüne Europas auch die Altstadt von Saint-Émilion und die Höhlenwohnungen von Larvardin. Kein Highlight hingegen war unsere Durchfahrt durch Paris.
In Spanien selbst waren wir deutlich kürzer als eigentlich geplant. Trotzdem gab es viele Highlights für mich. Die Steilküste von Zumaia, die tolle Stadtführung meiner alten Kommilitonin Cecilia in Santander, der Naturpark Bardenas Reales mit seinen eindrucksvollen Steinformationen, der verwüstete Weg um Los Mallos herum, die vielen kleinen Örtchen auf Hügeln an denen wir vorbei fuhren und schließlich das Mittelmeer. Beeindruckend waren auch die schneebedeckten Berge in der Entfernung von den Pyrenäen. Leider ging uns zwischendrin unsere Standheizung kaputt, weshalb wir auf Campinghütten und Hotels wechselten, damit unsere Tochter nicht nachts im Auto frieren musste. Unsere Tochter hat die Hotels sehr genossen und jedes erst mal inspiziert und sich richtig ausgetobt.
Den Rückweg durch Frankreich traten wir auch früher als geplant an. Wir nahmen uns trotzdem die Zeit die Salzfelder von Gruissan und die Kaskaden von Sautadet zu erkunden, bevor wir im südlichen Zipfel von Deutschland wieder ankamen.
Auch hier nahmen wir noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit mit. Besonders der Hessenpark hatte es uns hier angetan. Kurz danach war unser Roadtrip auch schon vorbei.
Wir mussten außerdem feststellen, dass beim Urlaub mit Kind der Alltag einfach woanders weiterläuft. Nur ohne Annehmlichkeiten wie Waschmaschine und Platz zum Trocknen, Tiefkühler, Küchengeräte, Platz zum schnellen Abstellen von Dingen. Das hat uns durchaus vor einige Herausforderungen in diesem Urlaub gestellt. Trotzdem würden wir die Elternzeit auch wieder so nutzen, dann nur vielleicht wenn das Kind ein bisschen jünger und pflegeleichter ist.
Reisetagebuch
Tag 1: Es geht los!
Am Freitag den 4. April um 16 Uhr starteten wir in unseren Spanienurlaub. Constanze kämpfte davor eine ganze Weile, um all unser Gepäck in unseren Bus zu bekommen. In diesem Urlaub wollte sie ihr neues "Beutelsystem" erproben, wo sie Beutel thematisch packt. Ein Beutel mit Wickel- und Schlafsachen, ein Beutel mit ihren Schlafdingen, ein Beutel für das Kind während der Fahrt mit Spielzeug und Snacks und so weiter.
Um während des Urlaubs auch gut mit Strom versorgt zu sein, schlossen wir unsere Powerbank, die wir für unsere Standheizung und unsere Geräte zum Laden benötigen, direkt an das Auto an. Unseren Bluetooth Musikadapter und die Ladekabel für die Handys schlossen wir direkt an die Powerbank an. Der Musikadapter war nicht so glücklich über mein improvisiertes Kabel und die Dauerstromversorgung über die Powerbank und hatte oft Probleme, sich neu zu verbinden.
Wir kamen am ersten Tag noch bis nach Stuhr nahe Bremen, wo wir unseren Camper in den Schlafmodus versetzten. Der Kindersitz von unserer Tochter passt leider nur auf die Rückbank, weshalb wir zum Schlafen einmal den Kindersitz ausbauen und das Bett aufbauen mussten.
Wir verschätzten uns in der Zeit, da die Uhrzeit im Auto noch nicht auf Sommerzeit umgestellt war. Auch ohne waren wir viel zu spät dran für die Schlafenszeit unserer Tochter. Diese war dementsprechend total übermüdet. Beim Umbauen des Autos fiel sie uns dazu noch einmal vor Müdigkeit auf dem Anschnaller und das Geschrei war groß.
Constanze hatte immerhin mit frisch gebackenen Müslimuffins ein effektives Mittel gegen unseren Hunger.
Tag 2: Kindschock
Der Samstag startete mit kleinen Katastrophen. Das Kind saute mit Brei auf den Sitzen herum und anschließend warf es den verbliebenen Brei in den Fußraum. Den Abenteuerspielplatz, auf den Constanze sich schon gefreut hatte, wurde vom Kind überhaupt nicht angenommen. Sie konnte dort mit Mamas Versuchen sie in eine Schaukel zu setzen noch gar nichts anfangen. Wir fuhren anschließend erst mal ein Stück. Das Kind im Auto zu füttern blieb den ganzen Tag eine Herausforderung.
Zum Mittagessen fuhren wir zu einem Restaurant namens "Das Lauschig". Das Essen war gut, aber teuer. Vielleicht haben wir uns auch einfach nicht an die neuen "nach Corona" Preise gewöhnt. Dort war gerade nebenan am Tisch ein Familienfest, weshalb das Kind danach wieder komplett überreizt war.
Nachmittags fuhren wir noch ein Stück und stoppten noch im Rewe. Dort bekam unser Kind beim Bäcker ein Brötchen geschenkt. Der erste Schlafplatz, den wir uns ausgesucht hatten, sagte uns nicht zu, aber beim zweiten fanden wir ein schönes Plätzchen für die Nacht, kurz vor der Grenze zu den Niederlanden. Wir schauten uns draußen noch kurz den Sonnenuntergang an, verzogen uns aber recht schnell in den Camper weil es kalt und windig war.
Im Camper war die Stimmung katastrophal. Constanze und ich hatten uns auf der Fahrt kaum unterhalten können, da ich beim Kind saß und Constanze vorne alleine fuhr. Dazu hatte Constanze keinen Moment Ruhe. Wenn sie gerade nicht fuhr, forderte das Kind meistens ihre Aufmerksamkeit. Auch das Wetter schlug auf ihre Stimmung und sie wollte am liebsten umkehren und nach Hause zurückfahren. Auch für mich war das Ganze mit Kind anstrengender als erwartet, allerdings einigten wir uns darauf, dass wir es noch ein paar Tage versuchen und auch mehr den Weg als Ziel anvisieren. Es ist schließlich nicht so wichtig, dass wir Spanien erreichen, auch in Frankreich gibt es eine Menge zu sehen.
Tag 3: Alles blüht / Reise durch 4 Länder
Gegen 8 Uhr morgen standen wir am Sonntag auf. Um 9 haben wir das Bett abgebaut und den Kindersitz installiert. Um 10 Uhr starteten wir, nachdem das Kind satt und zufrieden war. Wir fuhren hauptsächlich auf der Autobahn durch die Niederlande und Belgien, da wir hier in einem Tag durchkommen wollten. In diesen Ländern werden frei stehende Camper nicht geduldet. Wir machten eine Kind-Essenspause auf einem großen Rastplatz, bevor wir Frankreich erreichten.
In Frankreich stoppten wir in dem Örtchen Vicq und machten dort kurz nach Zwei einen kleinen Spaziergang. Hier fiel uns auf, wie grün die Natur im Vergleich zu unserer Heimat schon war. Das Örtchen hatte eine schöne Kirche, ein paar Wisentähnliche Rinder und einen kleinen Kiosk, der sogar geöffnet war, aber nichts Spannendes verkaufte. Kurz vor Vier ging es weiter Richtung Estrun. Dort hatte Constanze einen schönen Stellplatz für die Nacht ausgespäht. Leider war dieser Parkplatz bei unserer Ankunft komplett überfüllt. Weshalb wir am Straßenrand einer Seitenstraße fürs Erste parkten und einen Spaziergang an einem Fluss entlang machten.
Beim Spaziergang folgten wir einem Weg in Komoot, der in Wirklichkeit gar nicht existierte. Stattdessen schlängelten sich wilde, aber gut ausgetretene Pfade durch ein ziemlich uriges Stück Wald. Dort wurden wir sogar von einem aufspringenden Reh einige Meter neben uns erschreckt. Der Weg führte uns leider nirgendwo hin, weshalb wir wieder auf dem Weg am Fluss zur Zivilisation zurückkehrten. Nach diesem kleinen Abenteuer war der Parkplatz leerer. Wir parkten unseren Camper um und verbrachten dort die Nacht. Leider war der Parkplatz recht dreckig und die Toilette kaputt. Aber wir räumten immerhin um unseren Camper etwas auf. Die Stimmung war im Vergleich zum Vortag deutlich besser.
Tag 4: Großstadtjungle Paris
Am Montag wurden wir kurz vor 7 wach und begannen mit unserer Morgenroutine. Toilette, Kind füttern, Auto umbauen. Inzwischen wurden wir darin immer schneller. Wir starteten und unsere Tochter schlief recht schnell auf der Strecke ein. Die Maut Stationen waren zum Glück recht unkompliziert. Unser Ziel war eine Pause kurz vor Paris, da unser Tank auch nicht mehr hergab. Wir fuhren beim Asterix Park ab und stellten relativ schnell fest, dass es außer dem Park hier nichts gab. Wir fanden auch keine Abfahrt, um wieder vom Park abzufahren. Verzweifelt wendeten wir uns an einen Parkeinweiser, welcher natürlich kaum englisch sprach. Nach einer Weile verstand er aber und zeigte uns den Weg vom Gelände.
Danach fuhren wir eine Abfahrt später ab und tankten. Auch dort gingen unsere beiden Kreditkarten am Automaten nicht und Constanze musste sich mit Händen und Füßen am Bezahlhäuschen verständigen, um unsere Tankfüllung mit einer Karte zu bezahlen. Wir gingen noch einkaufen und waren erschlagen von dem riesigen Einkaufszentrum. Wir aßen auf dem Parkplatz einen Salat und ließen unsere Tochter ein paar Schritte laufen, bevor wir durch Paris fuhren.
Paris war nur vom Durchfahren schon beeindruckend und stressig zugleich. Unsere Tochter verschlief die Stadt zum Glück. Ein Stück hinter Paris fuhren wir dann auf Campingplatzsuche, wurden aber nicht fündig, also standen wir ein weiteres Mal frei in einem Wald namens Forêt de Dourdan. Dort aßen wir selbstgemachte Burger, spielten noch etwas mit unserer Tochter und machten noch einen schönen Spaziergang im Sonnenschein, bevor es ins Bett ging.
Tag 5: Höhlenwohnungen in Lavardin
Nachdem wir am Dienstagmorgen mit unserer Morgenroutine durch waren und ich noch ein kleines Stück mit unserer Tochter spazieren gegangen bin, während meine Frau das Auto umgebaute, ging es los. Unser Ziel war Lavardin. Auf der Fahrt dorthin fiel uns in einigen Ortschaften ein umgedrehtes Ortsschild auf. Dies hing wohl mit Bauernprotesten zusammen. Als unsere Tochter quengelte, hielten wir auf einem schönen Parkplatz in Neuville-sur-Brenne. Dort stärkten wir uns und ließen unsere Tochter im Auto spielen und auf dem Parkplatz ein paar Schritte machen, bevor es weiter ging und wir Lavardin schließlich erreichten.
Auch in Larvardin aßen wir etwas bevor wir eine kleine Wanderung bei strahlendem Sonnenschein starteten. Es gab dort eine große Burgruine, die leider geschlossen war. Dazu gab es einige Felsenwohnungen zu sehen. Teilweise war an die Felswand direkt ein Gebäude angebaut worden. Viele dieser Felsenwohnungen wurden noch aktiv als Gartenhäuschen genutzt. Einige waren sogar richtige bewohnte Häuser. Wir wanderten auch etwas durch die Natur, an blühenden Rapsfeldern vorbei. Auch das restliche Dorf war sehr gepflegt und versprühte einen mittelalterlichen Charme. Wir machten noch ein paar schöne Fotos an der wunderhübschen Brücke am Ortseingang, bevor wir weiterfuhren.
Für die Nacht suchten wir uns den Campingplatz Amboise Le Jardin Botanique heraus. Wir hatten einige sprachliche Hürden zu meistern, bevor wir schließlich auf unseren Platz kamen. Die Betreiber gaben sich aber sehr viel Mühe. Es gab WLAN, die Sanitäranlagen waren sehr rudimentär und der Preis für eine Nacht war günstig. Wir konnten auch hier wieder unsere Tochter draußen spielen lassen und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Eine Feststellung die wir auf diesem Campingplatz das erste Mal machten, war dass öffentliche Toiletten in Frankreich oft keine Klobrille hatten. Das war sehr befremdlich für uns.
Tag 6: Heiß einkaufen & Freilichtmuseum.
Auf dem Campingplatz duschten wir am Mittwoch und füllten unsere Vorräte auf, bevor wir relativ spät starteten. Anschließend fuhren wir eine Stunde und als unsere Tochter wieder wach wurde, gingen wir in einem riesigen Lidl shoppen. Das Angebot war komplett anders als in Deutschland. Gerade das vegane Angebot war sehr mager. Deshalb suchten wir noch einen zweiten Markt auf. Dort fanden wir sogar vegane Schokokrossies. Wir aßen auf dem recht ungemütlichen Parkplatz. Die Sonne war unangenehm heiß und auch unser Camper war ziemlich warm. Anschließend fuhren wir die zweite Etappe. Unsere Tochter schläft meistens einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag und wir versuchen das mit unseren Autofahrten zu kombinieren. An einer unserer Speicherkarten von der Kamera brach nach dem Bildersichern ein Stück Plastik vom Gehäuse ab, weshalb wir uns auch hier eine Reserve-Speicherkarte kauften. Am späten Nachmittag kamen wir im kleinen Örtchen Montrol-Sénard an. Der Parkplatz für Wohnmobile war ziemlich abschüssig.
Wir hatten gar nicht gesehen, dass es in diesem Örtchen eine Art kostenloses Freilichtmuseum gab. Positiv überrascht davon, dass es an diesem Tag doch noch etwas zu sehen gab, schauten wir uns diverse Gebäude mit Geräteausstellungen aus den letzten 100 Jahren an. Besonders spannend war dort die Schule, welche sehr schön eingerichtet war. Auch die restlichen Gebäude in diesem Örtchen waren sehr schick. Wir aßen noch am Auto, bevor wir wieder viel zu spät für unsere Tochter ins Bett gingen.
Tag 7: Traurige Geschichte
Am Donnerstagmorgen brachen wir zum Örtchen Oradour-sur-Glane auf. Dort schauten wir uns das Kriegsmahnmal Village Martyr an. Hier gab es die Reste eines im zweiten Weltkrieg komplett durch die Deutschen zerstörten Dorfes zu sehen. Sich mit den Gräueltaten der Deutschen hier auseinanderzusetzen war nicht schön, aber trotzdem fanden wir es wichtig. Wir waren zum Glück am noch kühlen Vormittag unterwegs. Mittags saßen wir am Auto und uns war in der prallen Mittagssonne sehr warm.
Anschließend fuhren wir weiter. Nach einiger Zeit brauchte unsere Tochter eine Pause und wir hielten auf einem Parkplatz. Dieser gehörte zu einer Schule. Wir wurden da dann Zeugen von der Schulschlussprozedur, von der wir schon mal auf Arte gehört hatten. Die Schule war komplett eingezäunt. Nach und nach versammelten sich immer mehr wartende Eltern in ihren Autos auf dem Schulparkplatz. Eine Art Wärterin öffnete zum Schulschluss ein kleines Tor und kontrollierte die Kontrollhefte der Schüler. Diese mussten danach auf ihre Eltern zeigen, die sich um das Tor versammelt hatten. Anschließend durften die Kinder erst das Tor passieren. Das Spektakel dauerte einige Minuten dann war der Parkplatz wieder komplett leer, bis die Eltern für die nächste Schulstunde wieder langsam eintrudelten.
Danach ging es weiter auf einen Parkplatz bei Marcenais. Dieser war sehr schön gelegen. Er gehörte zu einer Schule und auch hier sahen wir die Schulschlussprozedur in klein. Am späten Nachmittag machten wir einen Spaziergang bei herrlichem Wetter durch den Ort. Am Abend machte ich noch meine Fitnessroutine auf dem Sportplatz. Unsere Tochter war komplett überreizt und ließ sich nur schwer ins Bett bringen. Kleiner genereller Einschub zur Reise bis hier hin: Unser Kind mag nicht länger als 1 bis 1,5 Stunden am Stück Auto fahren. Dann machen wir mindestens eine Stunde Pause bevor es weitergeht. Wenn das Kind zu Hause mit Brei rumsaut, ist das nicht so schlimm, aufgrund begrenzter Klamotten unterwegs ist das ein bisschen doof. Dazu ist sie gerade abends ab 7 komplett überreizt und schreit viel, bzw. muss schnell ins Bett gebracht werden. Danach ist das Bus verlassen schwierig, weil es zu viel Lärm macht. Mit unseren 3 Mahlzeiten, Den 5 Mahlzeiten unserer Tochter, Spielzeit im Auto und Spaziergängen ist am Tag nicht viel Zeit. Gerade weil auch immer jemand das Kind betreuen muss.
Tag 8: Weinanbau, Altstadt und Meer
Am Freitag ging es weiter durch ein Weinanbaugebiet, bis wir die Stadt Saint-Émilion erreichten. Dort spazierten wir bei Sonnenschein durch die wunderschöne Altstadt und schauten uns das Kloster und einige Türme an. Es gab an jeder Ecke Weinhändler und auf mehreren Hügeln konnte man das wunderschöne Stadtpanorama überblicken. Wir kauften auch ein paar Souvenirs für die Familie.
Unsere nächste Etappe führte uns ans Meer. Kurz vorher stoppten wir noch zum Vorräte Auffüllen in einem Hyper U Markt, wo es wirklich so ziemlich alles zu kaufen gab. Das vegane Angebot war leider trotzdem eher überschaubar. Wir fuhren danach noch ein kleines Stück zu einem Campingplatz an der Dune du Pilat, Europas größter Wanderdüne. Wir konnten vom Campingplatz aus einmal direkt auf die Düne laufen und von dort die gesamte Gegend und das Meer überblicken. Der Aufstieg mit dem weichen Sand hatte es allerdings in sich und auf der Düne war es ziemlich windig.
Tag 9: Spanien!
Der Samstagmorgen am Campingplatz war sehr regnerisch, was unseren Start verzögerte. Zum Glück waren wir schon am Vortag auf der Düne. Danach kamen wir aber gut voran. Wir machten nur eine kleine Kind-Pause auf einem Rastplatz, bevor wir Spanien erreichten. Dort ging es aber noch ein Stück weiter und ich hatte im Auto gut damit zu tun, unsere Tochter zu bespaßen.
Wir suchten uns einen Campingplatz in Zumaia und brachen dort in einer Regenpause zur Steinküste auf. Leider fing es auf der Tour doch wieder an zu regnen. Die Steinküste und der Strand, an dem wir gerade die Flut erwischten, waren trotzdem spannend. Hier hatten sich die verschiedenen Steinschichten über die Jahrtausende vertikal ausgerichtet und waren unterschiedlich zerklüftet was sehr spannend aussah.
Als wir wieder am Campingplatz ankamen, waren wir komplett durchnässt. Deshalb gingen wir in das Restaurant neben dem Campingplatz, um dort etwas zu essen und zu trocknen. Am Abend genossen wir noch etwas das gute WLAN auf dem Platz.
Tag 10: Durch den Regen!
Am Sonntagmorgen regnete es wieder. Da es am Nachmittag aufklaren sollten, beschlossen wir noch eine Nacht auf dem Campingplatz zu verbringen. Wir verbrachten etwas Zeit in den Gemeinschaftsräumen und brachen nach dem Mittag auf. Dieses mal waren wir bei Ebbe am Strand und erkundeten eine kleine Höhle, die bei Flut nicht zu erreichen war. Danach wanderten wir auf dem Wanderpfad an der Steilküste einen Rundweg und bestaunten die Steinformationen. Leider war es gerade am Anfang doch noch ein bisschen regnerisch und der Weg später sehr matschig. Unsere Schuhe und Regenhosen sahen dementsprechend ziemlich rötlich aus von dem lehmigen Matsch des Weges.
Als wir am Nachmittag wieder am Campingplatz ankamen, gingen wir mit unserer Tochter noch ein bisschen auf dem Campingspielplatz. Dort rutschte sie das erste Mal und übte weiter laufen.
Tag 11: Ein Spaziergang in Santander
Wir brachen am Montagmorgen bei Sonnenschein Richtung Santander auf. Auf dem Weg dorthin stellten wir fest, dass es in den Städten, an denen wir vorbei fuhren viele gleich aussehenden Hochhäuser gab. Ein Anblick den wir so nicht aus Deutschland kannten. In Santander bekamen wir von Cecilia, einer Kommilitonin aus meiner Wales Zeit einen Womo Parkplatz direkt neben einem Park empfohlen. Dort fanden wir auch glücklicherweise noch einen freien Platz. Wie wir später feststellen mussten, waren Plätze dort heiß begehrt.
Wir machten von dort aus einen Spaziergang durch den direkt daneben gelegenen Park zum Strand. Von dort aus gingen wir noch etwas an einem Weg an der Küste spazieren. Auf dem Weg stellten wir auch fest, dass die Ampelmännchen in Santander animiert waren und liefen, wenn sie Grün waren. Als wir uns dort gerade auf den Rückweg machen wollten, kam auch wieder die Sonne zum Vorschein und wir genossen die Sonnenstrahlen.
Wir stoppten beim Supermarkt, bevor wir zum Camper für das Abendbrot und die Nacht zurückkehrten. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag zum Lunch mit Cecilia. Abends hatte unsere Tochter aufgrund von Zahnschmerzen Probleme beim Einschlafen. Nachts regnete es stark und der Wind ließ unseren Camper wackeln, obwohl wir zwischen großen Wohnmobilen standen.
Tag 12: Wiedersehen mit alten Freunden
Da unsere Verabredung mit Cecila an Dienstag erst kurz vor 12 war, haben wir den Morgen ganz entspannt im Camper verbracht. Anschließend wanderten wir über einen großen Hügel innerhalb der Stadt. Es gab zu unserer Überraschung in der Stadt einige Rolltreppen, die einem das Laufen ersparten. Auf unserem Weg klarte der Himmel plötzlich auf, weshalb unsere Tochter sogar einen leichten Sonnenbrand bekam, da sie eine warme Mütze statt einem Sonnenhut trug.
Vor dem Restaurant trafen wir Cecila mit ihrer Freundin und deren Bruder. Das Restaurant war gut besucht und wir mussten etwas warten, bevor wir einen Platz bekamen. Danach tauschten wir uns über unser Leben aus und aßen etwas. Anschließend führte uns Cecilia noch durch die Stadt. Wir gingen in eine kleine Galerie und in einen "singenden" Fahrstuhl (Er sang immer höher Si auf dem Weg nach oben und immer tiefer No auf dem Weg nach unten), der uns auf eine tolle Aussichtsplattform brachte.
Das Wetter war sehr sonnig, aber auch windig. Nach dieser kleinen Tour holten wir uns bei einem Bäcker ein frisches Brot, bevor es wieder zum Auto ging und wir aufbrachen Richtung Bardenas Reales.
Wir stoppen gegen halb sieben in Zambrana wo es gerade regnete. Beim Abendbrot gab es noch einen kleinen Unfall mit der Avocado unserer Tochter und Constanzes Haarbürste.
Tag 13: Illegales Parken
Am Mittwochmorgen brachen wir in das kleine Örtchen Arguedas auf, welches nahe der Wüste Bardenas Reales lag. Dort schauten wir uns einige Höhlenwohnungen an, die wohl noch bis 1960 bewohnt waren. Wir hatten erst etwas Mühe den WoMo Stellplatz zu finden. Als wir ihn schließlich fanden, war er bereits überfüllt, weshalb wir uns auf den Parkplatz stellten, welcher exklusiv für die Friedhofsbesucher reserviert war. Nach uns folgten noch einige große Wohnmobile, die sich dort ebenfalls hinstellten.
Nachdem wir die Höhlenwohnungen besichtigt hatten, gingen wir noch etwas durch den Ort. Dort fielen uns große Holzzaunkonstruktionen in den Straßen auf, welche wohl für Stiere gedacht waren, die zu Ostern durch den Ort getrieben werden sollten. Als wir uns nach der Tour noch kurz auf dem Parkplatz stärkten, spielte unsere Tochter fleißig mit den kleinen Kieseln auf dem Parkplatz. Anschließend ging es weiter und wir suchten uns einen freien Wohnmobilstellplatz für die Nacht im Nachbarörtchen. Diesen sollte man laut Infotafel im Internet buchen und bezahlen. Dies klappte aber weder per App noch per Webseite, weshalb wir einfach nicht bezahlten.
Tag 14: Naturpark Bardenas Reales
Auch den Eingang in die Halbwüste Bardenas Reales suchten wir am Donnerstagmorgen einen Augenblick, bevor wir schließlich das Tourismus Infozentrum fanden und uns dort eine Beschreibung holten, wie wir den Rundweg durch die Halbwüste durchfahren sollten.
Die Wüste war beeindruckend mit ihren skurrilen Felsenformationen. Etwas abseits vom Hauptweg machten wir auch eine Wanderung durch das Naturschutzgebiet. Die Größe der Wüste und die vielen Hügel und Täler, die vom Wind und Wasser zerklüftet waren, waren schon ein toller Anblick. Auf den Hügeln hatten wir teilweise auch einen spektakulären Ausblick über die Halbwüste. Durch den Regen der Vortage hatte die Wüste viele kleine ausgetrocknete Flussläufe, die wir im Sand erkennen konnten. Gerade die interessanten Steinformationen direkt am Rundweg waren aber sehr von Menschenmassen überströmt, weshalb wir sie lieber mieden.
Anschließend ging es weiter nach Lumbier. Auf dem Weg dorthin gab es viele spannende Städtchen oder Dörfchen die auf kleinen Hügeln gebaut wurden und toll aussahen. Leider hatten wir keine Zeit diese zu besuchen, wir merkten uns aber bei einigen den Namen für das nächste Mal, wenn wir in Spanien Urlaub machen sollten.
Angekommen auf dem Lumbier Campingplatz, machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss neben dem Campingplatz entlang. Am Abend stellten wir fest, dass die Standheizung des Campers kaputt war. Wie wir nach dem Urlaub erfuhren, waren wohl die Kabel der Steuerungseinheit herausgerissen. Das war vermutlich unsere Tochter, die immer mal wieder nach der Steuerungseinheit griff und kurz dran zog.
Tag 15: Es läuft nicht nach Plan
Am Karfreitag morgen waren es 7 Grad im Camper. Constanze hatte in der Nacht sehr gefroren. Unsere Versuche die Standheizung am Vormittag wieder in Betrieb zu nehmen, scheiterten leider kläglich. Da wir uns und unserer Tochter diese kalten Temperaturen nicht noch mal zumuten wollten, beschlossen wir in den nächsten Nächten auf Hotels oder kleine Häuschen auf Campingplätzen auszuweichen.
Als wir zur Foz de Lumbier Schlucht aufbrachen, gerieten wir kurz vor dem Parkplatz in eine Warteschlange. Da der Parkplatz sehr voll aussah, beschlossen wir umzudrehen und parkten etwas weiter weg. Das Kind war direkt vor dem Parkplatz bereits eingeschlafen und wir verluden es schlafend in die Trage und wanderten zur Schlucht.
Auf dem Weg dorthin war die Schlange vor dem Parkplatz genauso lang wie vorher, aber mit anderen Autos. Es stellte sich heraus, dass dies ein Bezahlparkplatz mit Schranke war und der Bezahlprozess so lange dauerte, sodass sich die Autoschlange nur langsam abbaute. Die Schlucht selbst war beeindruckend. Das Wetter war schön sonnig, aber im Schatten war es ganz schön windig und in den zwei Tunneln in der Schlucht sehr frisch. In der Schlucht konnten wir sogar ein paar von den Geiern kreisen sehen, für die diese Schlucht so berühmt ist. Die Schlucht selbst war aufgrund vom Karfreitag sehr gut besucht. Danach fuhren wir in Richtung Alquézar. Auf dem Weg dorthin sahen wir weitere tolle Städtchen und Dörfchen auf Hügeln. Eines davon war sogar komplett verlassen. Danach führte unser Weg uns an einer schönen Talsperre und einem Stausee mit saphirgrünem Wasser vorbei. Als nächstes folgte eine Straße mit diversen Flutschäden und Erdrutschen, welche gerade halbwegs beseitigt waren. Während der ganzen Tour hatten wir immer wieder Berge um uns herum, aber die von Los Mallos waren die beeindruckendsten.
Als wir schließlich in Alquézar ankamen, stellten wir fest, dass es aufgrund der Feiertage weder Hotels noch Hütten auf den Campingplätzen gab. Da uns die Zeit weglief und es schon nach 19 Uhr und Temperaturen unter 4 Grad angekündigt waren, nahmen wir in unserer Verzweiflung das nächste Hotel was wir spontan finden konnten. Das Hotel in Barbastro war leider 30 Minuten weit von Alquézar entfernt. Wir wunderten uns noch, dass es gar nicht so einfach war Parkplätze in der Stadt zu finden, obwohl sie sehr viele Parkmöglichkeiten bot. Als wir im Hotel eingecheckt hatten, fanden wir den Grund heraus. In der Stadt starteten diverse Progressionsumzüge, die wohl zu den Highlights der Region gehörten. Es gab viel Trommellärm durch Umzüge. Wir wären zu gerne rausgegangen um uns das Spektakel genauer anzuschauen, doch leider musste unsere Tochter schlafen und wir wollten uns das Event nicht getrennt anschauen. Das Hotelzimmer war sehr gepflegt und gut ausgestattet, allerdings auch teuer. Unsere Tochter war ganz aufgeregt und schaute sich voll wilder Freude das Hotelzimmer an.
Um das Drama von diesem Tag nicht zu wiederholen, buchten wir uns direkt noch ein Bungalow in Calella de Palafrugell für die nächsten 2 Tage und beschlossen Alquézar in der entgegengesetzten Richtung von unserer Reiseliste zu streichen, da es an der Küste doch schon wärmer war.
Tag 16: Mittelmeer
Wir machten am Samstag nach dem Auschecken noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt und stoppten bei einem Supermarkt, bevor es weiter Richtung Calella de Palafrugell ging. Auch auf dieser Fahrt war die bergige Landschaft wieder beeindruckend, obwohl der Himmel recht bewölkt war. Auf dem Weg machten wir noch ein paar Päuschen, bevor wir das Örtchen am Mittelmeer erreichten. Wir checkten in unserem Bungalow auf einem recht touristisch eingerichteten Campingplatz ein und schauten uns danach noch mal die Stadt und ihre Strände bei Sonnenschein und kalten Wind an. Die Stadt war vermutlich aufgrund der Feiertage gerade sehr gut besucht.
Das Bungalow war nett eingerichtet und in einem guten Zustand. Der Campingplatz hatte sogar eine Art Pförtner und ohne die Karte vom Campingplatz, die jede eingecheckte Person immer mitzuführen hatte, vorzuzeigen, durfte man den Platz gar nicht betreten. Unsere Tochter schaut sich nun ja immer schon selbst um und so lief sie auch auf die Terrasse. Leider war dort eine Stufe und zwar mit einem Abstand zur Terrasse. Als sie zu Constanze wollte, die das Auto ausräumte, fiel sie in den Spalt und fing sich mit dem Gesicht auf dem Schotterboden ab.
Tag 17: Waschtag
Den Ostersonntag gingen wir ruhig an. Das Vormittags- und Nachmittagsschläfchen verbrachte unsere Tochter mit mir im Bett während Constanze die Wäsche machte, das Auto umräumte oder entspannte. Wir machten noch einen Spaziergang bei Sonnenschein durch Calella de Palafrugell, durch die Feiertage war es immer noch sehr voll. Trotzdem war das blaue Mittelmeer unter der strahlenden Sonne und den grünen Palmen ein toller Anblick.
Unterwegs verloren wir den Schnuller mitsamt Schnullerkette, fanden beides aber zum Glück recht schnell wieder. Nachmittags ging ich mit unserer Tochter auch noch kurz auf einen Spielplatz, wo sie begeistert kletterte und rutschte. Abends hatten wir dann ein paar Probleme unsere Tochter ins Bett zu bekommen. Eventuell hatte sie auch Zahnschmerzen.
Tag 18: Salzfelder & Moto!
Am Ostermontag fuhren wir nach Gruissan. Eigentlich plante Constanze einen großen Spaziergang um die Salzfelder, aber wir mussten feststellen, dass das gar nicht erlaubt war und wir nur einen Blick von einer Promenade auf ein Salzfeld hatten. Es war sehr voll und touristisch, aber die rote Farbe des Wassers war schon einen Blick wert. Wir schauten uns noch etwas in der Gegend um und bestaunten die riesigen Salzberge, die einfach auf dem Gelände aufgehäuft wurden, bevor wir uns einen etwas abgelegeneren Parkplatz suchten um in Ruhe zu essen, entschieden uns vor dem Motel Check-in noch für einen kleinen Spaziergang.
Dieser Spaziergang war am Ende gar nicht so klein, sondern führte uns bei angenehmen Sonnenschein durch den Wald und über einen Hügel mit gigantischer Aussicht auf das Meer, Gruissan und die Salzfelder. Als wir unterwegs waren, kam uns erst überraschend auf dem Wanderweg ein Motorcross Fahrer entgegen und später die Polizei, die ihn suchte. Die Polizistin fing an mit „Excusez-moi“ und antwortete auf unser "English?" nur mit einem "No". Aber als sie uns "Moto?" zurief, war uns relativ klar, wer gesucht war und wir verwiesen sie grob mit unseren Armen in die richtige Richtung. Am Abend und auf dem Hügel war es etwas windiger. Abends checkten wir im Motel ein und entspannten noch etwas. Das Motelzimmer war schlicht, hatte aber einen schönen Gartenzugang.
Tag 19: Spaziergang durch Gruissan
Am nächsten Tag war wieder ein regulärer Dienstag an dem alle Geschäfte geöffnet hatten. Das Wetter war wieder sehr sonnig. Die Parkplätze der Stadt waren deutlich leerer als am Vortag. Wir spazierten erst etwas am Wasser entlang, bevor wir die Ruine von Gruissan und die Innenstadt erkundeten.
Am Nachmittag schauten wir noch mal an einem Spielplatz vorbei um dort mit unserer Tochter zu spielen. Dazu sonnte sich Constanze im Hotelgarten etwas während ich am Steam Deck war und auf das schlafende Kind aufpasste. Am Abend machten wir noch einen Spaziergang ans Meer und mussten feststellen, dass es inzwischen ganz schön windig war.
Tag 20: Sautadet Kaskaden
Vor unserer Abfahrt vom Hotelparkplatz am Mittwoch gingen wir noch kurz in Gruissan einkaufen. Anschließend fuhren wir zu den Sautadet Kaskaden. Der Weg war sehr schmal und führte über eine sehr enge Brücke, aber die Wasserfälle und Stromschnellen waren beeindruckend.
Wir wanderten auch etwas über das zerklüftete Gestein am Flussufer, welches sehr breit war. Leider fing es auf dem Rückweg an zu regnen. Wir holten uns am Auto Regenklamotten und schauten uns das wunderschöne kleine Dörfchen La Roque-sur-Cèze direkt neben dem Fluss an. Das Örtchen selbst war auf einem Hügel gebaut und hatte eine starke Steigung in den krummen Straßen, die auf den Gipfel des Dorfes führten.
Anschließend fuhren wir nach Bagnols-sur-Cèze. Dort aßen wir am Auto, fuhren einkaufen und checkten im Hotel ein. Das Hotelzimmer war leider schon ziemlich heruntergekommen. Wir mussten sogar die Schrauben der Nachttischplatte am Bett nachziehen und getrocknete Käfer aus dem Badezimmerschrank wischen.
Tag 21: Camp de César & Aquedukt
Wir machten uns Donnerstagmorgens auf zum Camp de César. Da wir die Verkehrsschilder falsch interpretierten, parkten wir eine ganze Ecke vom eigentlichen Parkplatz entfernt. Die Wanderung durch den Wald bei Sonnenschein war trotzdem sehr schön bis auf die Steigung. Bis auf ein paar Mauerresten war vom Camp de César aber nichts mehr zu sehen. Am ehesten waren das alte Forum und die Legionärswohnungen zu erahnen.
Dafür gab es ein Stück weiter eine schöne Kapellenruine. Auf dem Weg gab es auch eine tolle Aussicht auf das umliegende Tal. Auf dem Rückweg machten wir noch einen kleinen Abstecher zu dem sehr versteckten Aquedukt de Balouviere, was mitten im Ort lag. Da neben dem Parkplatz noch ein schöner Spielplatz war, spielten wir dort noch eine Weile mit unserer Tochter bevor wir uns auf den Rückweg machten. Am Nachmittag entspannten wir etwas und drehten nur am Abend noch eine kurze Runde zu einem Supermarkt in Bagnols-sur-Cèze.
Tag 22: Der Burgruinen Reinfall
Als wir unsere Sachen zusammenpackten fiel uns auf, dass im Badezimmer Ameisen waren, die mittlerweile auch in unsere offen stehenden Taschen gekrabbelt waren. Wir waren am Freitagvormittag nach dem Auschecken aus dem Hotel hauptsächlich mit der Rückfahrt beschäftigt. Am Nachmittag machten wir bei Sonnenschein noch einen kurzen Spaziergang durch einen Wald zur Burgruine Château de Thol. Diese wurde gerade restauriert und war deshalb eingezäunt. Es gab hier also außer der vier Burgmauern nicht viel zu sehen. Das war etwas enttäuschend. Nach einer kleinen Shoppingrunde checkten wir in einem wunderschönen Hotel in Neuville-sur-Ain ein. Wir hatten dort eine tolle Aussicht auf den Fluss im Örtchen. Das Hotel war sehr modern eingerichtet. Nur die Glastische waren nicht das Idealste, wenn man ein aktives Kleinkind dabei hat.
Tag 23: Zurück in Deutschland
Am Samstag ging es weiter mit der Rückfahrt und wir erreichten schließlich die untere Ecke von Deutschland. In Müllheim im Markgräflerland hielten wir bei einem veganen Burgerladen und aßen dort. Anschließend fuhren wir nach Neuenburg am Rhein. Da das Hotel noch nicht geöffnet war, gingen wir zum nahe gelegenen Bertholdturm und bestaunten die tolle Aussicht, auch wenn das Wetter eher bewölkt war. Danach checkten wir in einem schönen frisch renovierten Hotelzimmer für die Nacht ein.
Tag 24: Der Vogelpark
Am Sonntag fuhren wir weiter zurück. Da die Autobahn vor uns aufgrund eines Unfalls gesperrt war, beschlossen wir die Gelegenheit für einen Stop in dem Örtchen Weingarten zu nutzen. Dort suchten wir vergeblich die letzte verbliebene Mauer von der Burg Schmalenstein. Dafür fanden wir aber einen wunderschönen Vogelpark. Neben Vögeln hatten sie dort auch Ziegen und Rehe.
Unsere Tochter war fasziniert von den vielen Tieren. Dazu gab es auch einen kleinen Spielplatz auf dem wir unsere Tochter rutschen ließen. Anschließend checkten wir für 2 Tage in ein Hotel in Bad Homburg ein.
Tag 25: Hessenpark
Diesen Tag nutzen wir um das Freilichtmuseum Hessenpark zu erkunden. Hier gab es viele alte Gebäude aus verschiedenen hessischen Regionen. Die ältesten Häuser waren aus dem 16. Jahrhundert und die neusten Häuser zeigten Flüchtlingswohncontainer von 1990.
In den Häusern gab es diverse Ausstellungen zu Themen wie Landwirtschaft, Funk und Computertechnik, Spielzeugen, Friseurläden, Bierherstellung, Juden & Nationalsozialismus, Auswanderern und so weiter. Gerade die Spielausstellung hatte es uns sehr angetan, da hier wirklich aus jeder Generation Spielzeug zu finden war. Wir schafften es leider nicht durch alle Ausstellungen, da das Gelände wirklich groß war. Die vielen Fachwerkhäuser, die sich hier um verschiedene kleine Marktplätze rankten, waren ein toller Anblick und auch das Wetter spielte mit und es war sehr sonnig. Es gab auch ein paar Tiere zu sehen, die wir auch unserer Tochter zeigen wollten, aber diese war so mit Eindrücken überladen, dass sie lieber in Mamas Trage schlief. Als unsere Tochter am Nachmittag irgendwann quengelig wurde, machten wir uns wieder auf den Rückweg ins Hotel.
Tag 26: Sprint Nach Hause
An diesem Dienstag überlegten wir noch eine Weile, ob wir den letzten Teil der Strecke in einem Rutsch fahren wollten. Wir beschlossen es einfach zu probieren und uns sonst spontan ein Hotel zu nehmen. Wir kamen vormittags sehr gut durch, da unsere Tochter wohl etwas Schlaf nachholte. Am Nachmittag erreichten wir schließlich Lübeck. Die nächsten Tage nutzen wir zum Entspannen, bevor für uns am Montag wieder der Alltag begann.
Nachwort zum Kind:
Die Spielplätze wurden für unsere Tochter zu einer festen Konstante, nachdem sie daran Gefallen gefunden hatte. Sie wollte auch immer mehr unser Essen mitessen, was nicht immer so leicht war,da wir auch mal auf Ravioli oder Instant Nudeln auswichen unterwegs und sie in dem Alter nur geringe Salzmengen zu sich nehmen sollte. Den Gemüsebrei aus dem Glas, den wir extra für den Urlaub für ein schnelles Mittag gekauft hatten, wollte sie nicht essen. Wenn sie im Auto quengelig wurde sangen wir laute Lieder oder sie bekam ganz kleine Stückchen Baguette oder Brot, das sie gut bei Laune hielt. Gerade Baguette und Brot waren in diesem Urlaub eines unserer Grundnahrungsmittel, da wir sowohl morgens, als auch abends im Hotel nicht so viele Möglichkeiten hatten zu essen. Im Auto ist unsere Tochter auch immer richtig aufgeblüht und sie sieht es schon länger als ihr zuhause an. Auch ihren neuen Kindersitz hat recht gut akzeptiert und turnt darauf zwischen den Fahrten herum.