Kuhjunge | Mit Kuh Berta & Co.
04. Dezember 2023

Dänemark 2023

Gepostet am 04. Dezember 2023  •  10 Minuten  • 2070 Wörter

Da wir dieses Jahr noch eine Woche Urlaub übrig hatten, nahmen wir für eine Woche im Norden von Dänemark ein Ferienhaus.

Samstag: Hinweg mit Erkältung

Nachdem Constanze am Freitag (den 10.11) mit einer Erkältung von mir komplett flach lag und wir unsere Sachen daher nur notdürftig packten, begann unser Samstag hektisch eine Stunde später als geplant um 7 Uhr. Ich packte am Morgen das Auto um, da dieses noch mit Adventskalendern beladen war. Constanze war fit genug zum Fahren und wir saßen mit Hund und Haushalt um 9 Uhr im Auto. Wir fuhren erst nach Handewitt um im Scandinavien Park meine Mutter Anja einzusammeln. Dort trafen wir anschließend meine Schwiegereltern und fuhren in Kolonne Richtung Lønstrup. Wir machten ein paar Pinkelpausen und in der letzten Stunde wechselte Constanze sich nochmal mit ihrem Vater ab, bevor wir am späten Nachmittag am Ferienhaus ankamen. Das Haus war allerdings gelb und nicht wie vermutet rot wie auf den Bildern im Internet, da diese die Rückansicht mit Terrasse zeigten. Wir bezogen unser Domizil und Constanze fiel ins Bett, weil ihre Erkältung leider nicht einfach verschwunden war. Am Abend machten wir es uns nochmal gemütlich, da bereits um 16 Uhr die Sonne unterging und es draußen dunkel wurde.

Sonntag: Erkundungstour durch Lønstrup

Meine Mutter war bereits um 5 Uhr wach und ging sobald es hell genug war (ab 7 Uhr) schon draußen spazieren. Ich wurde davon nur kurz wach. Der Rest stand erst um 9 Uhr auf und wir frühstückten später alle gemeinsam. Am Vormittag starteten wir gemeinsam eine Wanderung zum Strand. Das Wetter war kalt und größtenteils bewölkt, aber immerhin windstill. Am Anfang gab es ein paar Regentropfen. Wir machten ein paar Fotos an den Wellenbrechern und spazierten am Strand entlang. Wir sahen da unter anderem eine mobile Sauna und einen alten Bunker. Anschließend gingen wir eine sehr steile Treppe hinauf, die an der Steilküste am Strand lag. Danach wanderten wir durch die Stadt an diversen kleinen Läden und einem alten Kino vorbei. Auf dem Rückweg gingen wir an einer alten umgebauten Mühle vorbei, bevor wir wieder zum Kaffeetrinken zu Hause waren. Dort gab es einen nachträglichen Geburtstags-Geschenketisch für mich und sowohl einen Aprikosen- als auch einen Brownie-Kuchen. Nach einer kurzen Pause ging ich mit meiner Mutter nochmal los. Wir wollten zum absturzgefährdeten Leuchtturm auf einer Wanderdüne, direkt an der Steilküste und liefen eine ganze Weile am Strand entlang. Bis uns ein riesiger abgebrochener Lehmklumpen den Weg versperrte. Wir kraxelten um den glitschigen Klumpen herum, doch auf der anderen Seite stellen wir fest, dass es keine Wege mehr auf die Steilküste führten und wir auf dem Strand festsaßen. Deswegen machten wir uns auf den Weg zurück. Allerdings war währenddessen eine tolle Lichtstimmung am Strand und mir gelangen ein paar sehr schöne Urlaubsfotos. Wir nahmen die erste Treppe über die Steilküste und sahen direkt einen Kirchturm in der Nähe. Also steuerten wir die dazugehörige Kirche an und ruhten uns dort kurz aus. Anschließend gingen wir zurück. Auf dem Weg zurück wurden wir allerdings vom Sonnenuntergang geblendet. Wir versuchen eine gute Position für ein Sonnenuntergangsfoto zu finden. Aber leider waren wir zu weit vom Strand entfernt und liefen über Vorgärten, um eine gute Position zu finden, bis wir Ärger von einem älteren Anwohner bekamen.

Am Abend spielten wir noch Dixit zu viert.

Montag: Rubjerg Knude Fyr

Rubjerg Knude Fyr

Nach einem gemeinsamen Frühstück fuhren wir zum absturzgefährdeten Leuchtturm „Rubjerg Knude Fyr“ in der Nähe. Es war etwas kälter und windiger als am Vortag. Es gab auch wieder ein paar Regentropfen am Anfang unserer Tour. Der Leuchtturm stand auf einer riesigen Wanderdüne. Er wurde in den letzten Jahren auch versetzt, damit sein Absturz weiter herausgezögert werden konnte. Alle außer ich gingen auf den Leuchtturm, um die Aussicht zu genießen. Mir war die Treppe im Turm nicht geheuer und deshalb passte ich auf Frido auf. Anschließen erkundeten wir die Umgebung des Leuchtturms. Dort standen einige Wörter und Sätze aus alten Ziegelsteinen im Sand geschrieben, die man vom Leuchtturm aus lesen konnte. Wir wanderten weiter an der Abbruchkante entlang bis wir nach einiger Zeit die Reste eines langsam abstürzenden Friedhofes fanden. Dort machten wir Rast. Danach trennten sich unsere Wege. Meine Frau ging mit ihren Eltern zum Auto zurück und meine Mutter und ich zu Fuß zum Ferienhaus zurück. Wir machten dabei noch einen Abstecher über den Strand zurück. Als wir wieder im Ferienhaus vereint waren, gab es Kaffee und Kuchen (vom Vortag). Ich versuchte zusammen mit meiner Mutter den Sonnenuntergang um 16 Uhr zu erwischen, doch wir hatten leider kein Glück mit dem Wetter.

Am Abend spielten wir alle zusammen erst „6 nimmt“ und wechselten später wieder zu Dixit. Als ich versuchte ein Bild mit Truthahn drauf zu erklären, wollte ich auf den Film „Asterix in Amerika“ anspielen und rief laut “gubbel, gubbel, gubbel!” als ich den Hinweis für mein Bild geben sollte. Die Runde war schwer verwirrt und lachte sich bei der Auflösung des gesuchten Bildes über mich schlapp.

Dienstag: Schlechtes Wetter und Shoppingtour

Der ganze Tag war kalt, regnerisch und windig und wir aßen spät zusammen Frühstück. Als meine Frau, meine Mutter und meine Schwiegereltern in den Ort zum Bummeln aufbrachen, erklärte ich mich bereit, auf Frido aufzupassen und in der Wohnung zu bleiben. Ich spielte auf dem Steam Deck „Lost in Random“ durch und ging später ein Ründchen mit dem Hündchen. Meine Frau stellte beim Bummeln fest, dass bereits viele Geschäfte um diese Jahreszeit geschlossen hatten. Die Geschäfte die noch geöffnet waren, hatten sehr unterschiedliche Öffnungszeiten. Sie schauten sich unter anderem in einem sehr teuren Keramikladen mit Töpferei um und schauten sich zwei Glasbläsereien an. Die erste Glasbläserei fanden sie dabei nicht so spannend, während die zweite Glasbläserei mit beeindruckendem Teamwork tolle Weingläser und Glasvögelchen herstellte. Ansonsten schauten sie oft nur in die Schaufenster. Die Touristeninformation war von ihrem Sortiment her eine Enttäuschung und auch der ansässige Spar war von seinem Sortiment sehr auf Touristen und die Basic-Lebensmittel ausgelegt und hatte wenig vegane Optionen im Sortiment.

Zuhause gab es zum Kaffee Stollen und Brownie und abends gab es Gemüsesuppe mit Avocado-Tomaten-Brot.

Mittwoch: Skagen, versandete Kirche & Råbjerg Mile

Nach dem Frühstück fuhren wir eine Stunde nach Skagen. Das Wetter war wieder bewölkt, kalt und windig, aber immerhin trocken. In Grenen schauten wir uns den Zipfel wo Nordsee und Ostsee zusammenfließen an. Dort standen auch ein paar Bunkerruinen und der Wind und das Wasser hatten coole Muster am Sandstrand kreiert. Anschließend fuhren wir ein Stück weiter, um uns das Vippefyret (Wippfeuer), ein Leuchtfeuer vor dem Leuchtturmzeitalter anzuschauen. Anschließend ging es weiter zur „den tilsandede Kirke“, eine vom Sand zugewehte Kirche, von der nur noch der Turm begehbar war. Wir konnten über ein Fenster in den Turm steigen und es führte eine steile Steintreppe den Turm hinauf. Ich blieb wieder mit Frido zurück, während die anderen den Turm erkundeten. Anschließend machten wir ein Picknick im Auto.

Råbjerg Mile

Die nächste Station war für die meisten von uns das Highlight des Urlaubs, den wir fuhren zur Råbjerg Mile, eine riesige Wanderdüne. Dort spazierten wir fast bis zum Sonnenuntergang herum und fühlten uns ein bisschen wie in einer riesigen Wüste. Allerdings konnte man auf den größeren Hügeln der Düne auch Nord- und Ostsee gleichzeitig sehen. Mein Schwiegervater ließ sich diese Gelegenheit auch nicht entgehen, um ein paar Drohnenaufnahmen zu machen. Danach fuhren wir während es dunkel wurde, wieder zurück ins Ferienhaus.

Ich war an diesem Tag so geschafft, dass ich kurz nach dem Essen ins Bett fiel und direkt einschlief. Der Rest spielte am Abend noch Pictures.

Donnerstag: Løkken

Das Wetter war an diesem Tag trocken aber wieder bewölkt und kalt. Ich machte mit meiner Mutter eine morgendliche Wanderung zur Vennebjerg Mølle (eine Windmühle) und anschließend zur Vennebjerg Kirke (eine Kirche). Dort gab es direkt nebenan einen kleinen Hügel namens Klangshøj. Auf diesen Hügel gab es einen sehr schönen Rundumblick auf die Gegend. Auf dem Weg hatte ein Gemüsebauer einen Verkaufsschuppen mit einer großen Gemüseauswahl. Allerdings waren wir bereits gut mit Gemüse versorgt, weshalb wir dort nichts kauften. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Løkken. Dort haben wir uns erst die Mole angesehen. Dort lagen einige größere Schiffe auf dem Sand. Normalerweise sollte es dort auch eine Strandbar aus Strandgut und Bade-Strandhäuser geben, doch die waren wohl um diese Jahreszeit bereits abgebaut. Wir machten eine Wanderung am Strand entlang, bis wir an einem berühmten abbruchgefährdeten Strandhaus vorbeikamen. Danach wanderten wir über einen Pfad zu einer alten Bunkerbatterie am Stand. Dort musste ich Frido über einen Steinhang tragen. Auf dem Strand turnten wir auf den Bunkern herum und erkundeten diese teilweise mit Taschenlampe von innen. Anscheinend war gerade Flut, da einige Bunker im Wasser lagen und daher nicht für uns begehbar waren.

Bunkerbatterie in Løkken

Am Ende der Bunkerbatterie ging es auf einer abenteuerlichen Treppe hoch und auf einen Weg mit vielen schönen Ferien- und Strandhäusern vorbei in die Innenstadt. Wir sind als nächstes zum Løkken Vandtårn gewandert und dort eine kleine Sonnenwendsäule bewundert. Von dort aus war es nur noch ein Katzensprung zur Bonbonfabrik, bei der wir kurz vorbeischauten. Der nächste Stopp war die Galeri Løkken mit tollen Ölgemälden und einer Historie der Veränderung des Rubjerg Knude Fyr Leuchtturms. Wir waren danach wieder beim Auto und unser Hund Frido hatte absolut keinen Bock mehr nach diesem Trip. Er sprang selbstständig ins Auto und legte sich direkt schlafen. Ich leistete ihm Gesellschaft, während der Rest kurz beim Bäcker vorbeischaute. Dieser hatte leider keinen veganen Kuchen. Als wir wieder zurück nach Lønstrup fuhren, hielten wir noch kurz bei der einen Glasbläserei, um uns ein paar Glasvögel als Andenken zu kaufen. Der Sonnenuntergang war wieder nicht zu sehen, weshalb wir direkt in der Wohnung blieben und alle Nichtveganer den Kuchen vom Bäcker aßen.

Wir spielten am Abend alle zusammen noch ein paar Runden Pictures und „6 nimmt“. Als meine Frau mit Frido abends noch eine Runde drehen wollte, versteckte sich Frido unter dem Tisch.

Freitag: Børglum Kloster Weihnachtsmarkt

Wieder ein recht kalter, windiger Tag, aber es war trocken und nicht so bewölkt wie in den Tagen davor. Wir wurden wie die meisten Tage davor von dem liebreizenden Wecker meiner Schwiegermutter geweckt, da sie regelmäßig vergaß diesen am Abend abzustellen.

Meine Mutter und ich erkundeten vor dem Frühstück die Gegend und wanderten durch die Natur in der Nähe an einem kleinen Flüsslein entlang, bis wir am Strand ankamen. Dort wanderten wir dann am Strand zurück zur Wohnung. Nach dem Frühstück ging es zum Børglum Kloster Weihnachtsmarkt. Hier schauten wir uns erst den Delikatessenmarkt an, anschließend einen Kunstkeller, dann ging es durch die imposanten Wohnräume des Gebäudes, das aktuell von einer landwirtschaftlichen Familie bewohnt und wie ein Gutshof behandelt wird. Anschließend ging es auf einem Weihnachtsbasar, danach schauten wir in die alte Klosterkirche und machten einen Abstecher in ein Kriegsdenkmal und die alte Küche des Anwesens. Zum Schluss besuchten wir dort eine historische Spielzeugausstellung, mit einem Shop und einer alten Filmkulisse für einen regionalen Weihnachtsfilm. Nachdem wir dann auch nochmal bei der Live spielenden Weihnachtskapelle reingehört hatten, hatten wir alles auf dem Anwesen gesehen und nebenbei auch viel zur Entstehung des Klosters und spätere Nutzung als Gutshof gelernt. Neben dem Kloster stand noch eine alte Mühle, bei der wir vorbeischauten, bevor wir uns auf dem Rückweg machten. Frido war im Kloster der heimliche Star und bekam sehr viel Aufmerksamkeit und sogar ein paar Leckerlies geschenkt. Trotzdem konnte er es am Ende der Tour wieder kaum erwarten seinen Platz im Auto einzunehmen. Wir hielten auf dem Rückweg nochmal kurz bei der Vennebjerg Kirke, damit meine Frau und meine Schwiegereltern sich diese auch nochmal anschauen konnten. Am Ferienhaus angekommen, stürmte ich mit meiner Mutter noch zum Strand, um den Sonnenuntergang zu fotografieren, allerdings hatten wir wieder kein Glück und es gab nur einen kleinen Fetzen roten Himmel zu sehen. Anschließend gab es Kaffee, später Abendbrot und wir packten abends noch unsere Sachen für die Abreise am nächsten Tag.

Samstag: Abreise

Am Samstag packten wir eilig unsere letzten Dinge, frühstückten, putzen und fuhren mit 10 Minuten Verspätung am Ferienhaus ab. Wir setzten meine Mutter in Deutschland wieder beim Scandinavian Park ab und kamen gut durch den Verkehr zurück nach Lübeck.

Alles in allem war das ein sehr schöner und entspannter Urlaub. Das Highlight für mich war neben der riesigen Wanderdüne Råbjerg Mile auch das Meer und unsere Spaziergänge am Wasser entlang. Das Wetter hätte gerne etwas besser sein dürfen, war aber alles im allem nicht schlecht und wir überlegen gerade ob nicht ein Ferienhaus in der Weihnachtszeit in den kommenden Jahren eine schöne Option wäre.

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